Ferien mit dem Dolmetscher in der Tasche
Wie man sich mit Sprach-Apps in den Ferien besser verständigen kann.
Veröffentlicht am 4. Juli 2019 - 17:34 Uhr
Mit Englisch kommt man immer durch? Leider trifft dieses Bonmot nicht überall zu. Was also tun, wenn man die Ferien in einem Land verbringt , dessen Sprache man nicht versteht?
Eine Möglichkeit sind Übersetzungs-Apps fürs Smartphone. Die übersetzen immer zuverlässiger. Und schnell: Die Spracherkennung ist oft so ausgereift, dass man nichts mehr mühselig ins Handy eintippen muss – alles läuft über das Mikrofon. Die App schickt die Aufnahme auf den Server des Anbieters, dort übersetzen Algorithmen in die gewählte Sprache und senden das Resultat zurück. Das dauert meist nicht länger als eine Sekunde. Auf dem Bildschirm erscheint die Übersetzung als Text, zugleich ertönt sie aus dem Lautsprecher.
Das funktioniert heute für Dutzende von Sprachen. Die besten Ergebnisse erhält man mit klarer Aussprache, simpler Wortwahl und einfachen Sätzen. Auch eine gute WLAN-Verbindung hilft. Eine anständige Mobilverbindung tut es zwar auch, aber es können je nach Abo hohe Roamingkosten entstehen .
Es gibt allerdings Apps, die auch offline funktionieren. Dafür lädt man sich vor der Abreise das entsprechende Sprachpaket aufs Smartphone. Die Übersetzungsqualität mag etwas leiden, dafür ist man unabhängig von Netz und Empfang unterwegs.
Praktisch ist, dass sich die Übersetzungen auch in andere Apps wie etwa Whatsapp oder Facebook einfügen lassen. So kann man auch in den sozialen Medien in der fremden Sprache kommunizieren.
1. Persönliche Assistenten
Für schnelle, kurze Übersetzungen eignen sich die im Smartphone eingebauten digitalen Assistenten Siri (iOS) und Assistant (Google). «Hey Siri/Hey Google, übersetze mir ‹Wie geht es dir?› auf Italienisch» liefert gute Ergebnisse, funktioniert aber nur mit der Ausgangssprache, auf die das Handy eingestellt ist. Das Gegenüber wiederum muss sein eigenes Smartphone benutzen – für eine längere Kommunikation eignen sich richtige Dolmetscher-Apps besser.
2. Dolmetscher-Apps
Benötigt wird nur ein Smartphone mit Dolmetscher-App. Die Gesprächspartner sprechen abwechselnd ins Mikrofon und warten, bis die übersetzte Antwort angezeigt und vorgelesen wird. Mit diesem Hin und Her lässt sich durchaus Konversation treiben.
Die kostenlosen Dolmetscher-Apps von Google (iOS / Android) und Microsoft (iOS / Android) sind auch offline nutzbar. Microsoft übersetzt bereits simultan während der Spracheingabe. Der Bildschirm splittet sich, jeder Gesprächspartner bekommt eine Hälfte zugewiesen. So lässt sich das Handy zur Konversation bequem in die Mitte legen.
Praktisch bei Google: Die App erkennt automatisch, wer gerade in welcher Sprache spricht, und übersetzt. So sind auch Gruppengespräche möglich, wenn man nicht durcheinanderredet.
Wer sich intensiver mit Kultur und Gesellschaft eines fremden Landes befassen will, nähert sich ihm am besten auch sprachlich. Idealerweise vor der Reise – vielleicht als willkommenes, aber auch etwas zeitintensives Hirntraining.
Dafür gibt es etliche Sprachlern-Apps. Sie sind ständig auf dem Smartphone mit dabei, so dass sich immer mal zwischendurch in Bus und Bahn spontan eine Lektion einschieben lässt. Lernen mit einer App ist interaktiv und macht Spass. Fotos oder Videos lockern auf und vertiefen das Gelernte, die Apps wiederholen eigenständig.
Eine App kann allerdings keine Sprachschule ersetzen. Die Sicherheit in der Kommunikation und der Feinschliff in der Aussprache kommen erst, wenn man mit versierten Sprechern in Kontakt ist.
Tipps: Sprachlern-Apps
Um in den Ferien einfache Unterhaltungen zu führen, reichen werbefinanzierte, kostenlose Apps wie «Duolingo» (iOS / Android) oder «50 Languages» (iOS / Android). Sie bewegen sich auf Einsteiger-Niveau und vermitteln spielerisch eine Basis an Grammatik, Vokabeln und Aussprache für Alltagssituationen. Die Kurse stehen zum Download bereit, es braucht zum Lernen also nicht zwingend eine Internetverbindung.
Wer eine höhere Sprachkompetenz erreichen will, kommt an einer kostenpflichtigen App nicht vorbei. «Babbel» (iOS / Android) etwa wurde und wird von Sprachwissenschaftlern in Berlin entwickelt. Die integrierte Spracherkennung kontrolliert die richtige Aussprache. Monatlich kostet die App bis zu zehn Franken. «Busuu» (iOS / Android) kommt aus England und funktioniert eher wie ein soziales Netzwerk: Sprech- und Schreibübungen können von Muttersprachlern korrigiert werden, per Videochat lassen sich die Aussprache und das Gelernte direkt im Gespräch testen. Das kostet bis zu zehn Franken im Monat.