Sie stehen auf der Bühne und nehmen begeisterten Applaus entgegen: Berufsmusikerinnen und -musiker werden bewundert und um ihr Können beneidet. Kaum jemand denkt daran, welcher Aufwand dahintersteckt. Ein kleiner Trost für Laien: Ausnahmslos alle haben einmal mit nichts begonnen. Und mit viel Üben, richtig viel. Es brauche 10'000 Stunden Übungszeit, um in einer Disziplin wirklich gut zu sein, so eine Theorie aus den Neunzigerjahren – die heute aber zumindest umstritten ist.
Die Zahl sei willkürlich gewählt worden, zudem bedeute Üben nicht nur Repetition, sondern auch Inspiration, wandten Fachleute ein. Dieser Ansicht ist auch Eckart Altenmüller, Professor für Musikphysiologie und Musikermedizin an der Musikhochschule Hannover. Er selbst hatte beim Flötenstudium auch Lehrer, die von ihm verlangten, eine Stelle 50-mal zu spielen. «In den vergangenen Jahren ist man davon jedoch abgekommen.»