So wehren Sie sich gegen unbestellte SMS
Immer wieder werden Handynutzern hohe Gebühren für Push-Dienste berechnet, obwohl sie nichts abonniert haben. Wie reagiert man darauf?
aktualisiert am 19. August 2024 - 10:00 Uhr durch
Frage: Meine Handyrechnung raubt mir den Schlaf. Ich soll für Premium-SMS 820 Franken zahlen, obwohl ich nichts abonniert habe. Mein Handy-Anbieter sagt, ich solle das direkt mit dem SMS-Absender klären. Ist das empfehlenswert?
Nein, wir empfehlen ein anderes Vorgehen. Handyrechnungen mit unerklärlich hohen Beträgen sind ein häufiges Thema an der Beratungshotline des Beobachters. Meist geht es um teure SMS (Push-Dienste) oder um sogenannte Mehrwertdienste.
Oft klagen die Ratsuchenden, dass ihr Mobilfunkanbieter darauf besteht, dass sie die Rechnung vollumfänglich bezahlen. Für die Rückforderung sollen sie sich dann direkt an die zweifelhaften Absender der teuren SMS wenden.
Der Beobachter ist anderer Meinung. Sobald ein Mobilfunkanbieter seinen Kunden für diese Mehrwertdienste direkt Rechnung stellt, muss er auch beweisen, dass diese vertraglich vereinbart, also bestellt worden sind.
Deshalb raten wir: Wer eine nicht nachvollziehbare Handyrechnung erhält, soll alle fraglichen Beträge abziehen und nur den unbestrittenen Teil der Rechnungssumme überweisen.
Dann darf der Mobilfunkanbieter das Handy nicht sperren und auch nicht kündigen. Parallel dazu erklärt man dem Mobilfunkanbieter in einem eingeschriebenen Brief, dass man keinen solchen (Push-)Dienst abonniert oder bestellt hat (siehe Musterbriefe unten). Die Beweispflicht liegt beim Mobilfunkanbieter: Er muss schlüssig aufzeigen, dass es für die teuren SMS eine vertragliche Grundlage gibt.
So tappen Sie nicht in die Abo-Falle
Aufpassen muss man bei Wettbewerben, aber auch bei gratis angebotenen Klingeltönen, Spielen, Logos oder sogenannter Erwachsenenunterhaltung (zum Beispiel Flirtseiten). Immerhin verlangt das Gesetz, dass diese Anbieter den Preis deutlich angeben müssen: Er muss auf der Bestelltaste oder in unmittelbarer Nähe angezeigt werden.
Auf jeden Fall kann mit blossem Surfen auf einer Website und ohne bewusstes Anklicken von Vertragsbedingungen kein Vertrag entstehen; damit ist auch kein Geld geschuldet.
Am besten reagiert man gar nicht auf unbekannte SMS; notfalls antwortet man mit «stopp!». Man kann vom Mobilfunkanbieter auch verlangen, dass er den Anschluss für alle kommerziellen SMS-Angebote sperrt. Diesen Dienst muss er gratis anbieten.
Haben Sie oder Ihr minderjähriges Kind eine Rechnung erhalten, ohne dass Sie je einem Vertrag zugestimmt haben? Beobachter-Mitglieder können sich gegen unbestellte SMS- und Internetverträge mithilfe von Musterbriefen zur Wehr setzen und diese an den Anbieter schicken.
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9 Kommentare
auch bei mir werden seit November 2024 einige Beträge von 15.- pro SMS für nie getätigte Mehrwertdienste der Nr 595 von Paycon auf der Sunrise Rechnung zur Zahlung gefordert.
Sunrise hat mich auch aufgeforfert das mit paycon zuklären
Auch meiner Mutter, welche mit uns ein Partnerabo bei Galaxus Mobile hat ist es passiert. Der Betrag wird monatlich direkt belastet, somit ist es nicht mehr möglich, den Betrag für Mehrwertdienste nicht zu bezahlen. Galaxus Mobile verweist uns an die Ombudsstelle und will nichts damit zu tun haben. Mehrwertdienste konnte nur ich als Hauptabonehmer sperren und das nur nach langem Suchen. Jemand einen Tipp für mich? Danke.
Ich habe ein Einschreiben an TalkTalk geschickt, dass ich nicht bereit bin Premium SMS-Dienste zu bezahlen, da nie bestellt. Mein Sohn (Mobile ist von ihm) ist zudem minderjährig. Ich habe alle Kosten bis auf diese Dienste überwiesen. Den Premium-Dienst konnte ich sperren lassen. Nun schreibt mir TalkTalk in einer E-Mail, dass ich mich an den Anbieter wenden soll, da sie keinen Einfluss hätten. Muss ich dies tun oder kann ich einfach zuwarten? Kann ich betrieben werden?
Wir haben auch Belastungen von SMS Mehrwertdienst (Creafuse) erhalten. Wir haben mit Swisscom telefoniert. Als ich mitteilte dass wir die Belastung von der noch nicht bezahlten Rechnung in Abzug bringen und ihnen wie von dem Beobachter, vorgeschlagenes Schreiben zusenden meinte Swisscom: in der Zeit wo sie die Abklärung von den Mehrwertdiensten machen, würde beim dazugehörigen Handy auch Twint, Post-,Bankkonto gesperrt sein. Die Abklärung braucht einige Zeit wurde uns auch noch mitgeteilt. Die Rechnungen die bereits bezahlt wurden können nicht mehr Rückvergütet werden. Hat jemand von Euch auch so eine Auskunft erhalten? Wie soll ich handeln?