Pickeln den Garaus machen
Sie ist nicht Folge mangelnder Hygiene und kaum auf falsche Ernährung zurückzuführen. Das Gute an Akne: Man kann etwas dagegen tun.
aktualisiert am 18. September 2017 - 13:33 Uhr
Akne ist unangenehm und häufig auch schmerzhaft. Darüber hinaus ist sie für viele ein ästhetisches Problem. Am häufigsten kommt Akne im Gesicht, am Rücken und am Brustausschnitt vor.
Bei der leichtesten Form der Akne sind auf der Haut Mitesser zu sehen. Wenn sich zusätzlich zu den Mitessern entzündete Hautveränderungen bilden, zeigen sich Pusteln (mit Eiter gefüllte Bläschen) und kleine Knötchen. Das ist die häufigste Form von Akne. Bei der schwersten Form der Akne gibt es ausgedehnte entzündete Hautveränderungen mit grossen und teils schmerzhaften Knoten.
Bei der Aknebildung spielt der sogenannte Follikelapparat in der Haut eine wichtige Rolle: Er besteht aus Haarwurzel und Talgdrüse, die eine fettreiche Substanz absondert: den Talg. Bei gesunder Haut gleitet der Talg entlang dem Haarschaft an die Hautoberfläche und bildet dort einen Fettfilm, der für die Schutzfunktion der Haut wichtig ist. Akne entsteht durch die Kombination einer Verhornung der Talgdrüse, einer Entzündung und vermehrter Talgproduktion.
Die Steuerung der Talgproduktion ist weitgehend vom Einfluss der Sexualhormone abhängig. Deshalb betrifft Akne auch besonders oft junge Menschen in der Pubertät, in der die Produktion von Sexualhormonen angekurbelt wird, was unter anderem dazu führen kann, dass der Körper vermehrt Talg produziert.
Darüber, ob auch die Ernährung bei der Bildung von Akne eine Rolle spielt, wird in der Wissenschaft nach wie vor spekuliert. Studien lassen jedoch auf einen Zusammenhang zwischen übermässigem Konsum fetthaltiger Speisen und der Aknebildung schliessen. Grundsätzlich scheint aber beispielsweise ein massvoller Konsum von Schokolade oder Nüssen keinen Einfluss auf die Bildung von Akne zu haben.
Die Hautreinigung hat auf die Bildung oder Verhinderung von Akne wenig Einfluss. Es nützt also nichts, die Haut mit aggressiven Waschlotionen zu reinigen. Ein Grundpfeiler jeder Aknebehandlung sind Vitamin-A-Säure-Präparate (Retinoide), die eine schälende Wirkung haben, der Verhornungsstörung entgegenwirken und den Talgrückstau vermindern.
In Apotheken frei käufliche Cremen und Gels mit Benzoylperoxid haben hauptsächlich eine antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung. Sie sind in erster Linie in Kombination mit Vitamin-A-Säure-Präparaten oder, bei leichter Akne, als alleinige Therapie zu empfehlen.
Von Manipulationen - zum Beispiel dem Ausdrücken - von Pickeln und Mitessern ist hingegen abzuraten: Das fördert die Entzündung nur. Auch bestimmte Medikamente wie Kortison, hochdosierte Vitamin-B-Präparate oder Anabolika können die Aknebildung fördern. Bei schwerer Akne helfen Medikamente zum Einnehmen: Antibiotika und Hormonbehandlungen zeigen gute Resultate, bei Frauen kann auch «die Pille» helfen. Ein hochwirksames Medikament ist Isotretinoin, das bei allen Entstehungsmechanismen der Akne ansetzt. Es reguliert die Verhornung der Haut, reduziert die Talgproduktion und hemmt die Entzündungen. Es hat aber unter Umständen auch einige unerwünschte und gefährliche Nebenwirkungen und darf nur unter ärztlicher Anleitung eingenommen werden.
2 Kommentare
Meine Tochter leidet sehr unter Ihrer Akne. Hat die Pille bekommen und einiges an scharfen Cremes probiert, nichts hilft...
Ich als Mutter stehe hilflos daneben, lese viel darüber und komme nicht wirklich weiter, denn Sie leidet und ist sehr traurig.
Was kann man noch tun...?
Sehr geehrte Userin, da bei uns im Haus keine Ärzte arbeiten, können wir Ihnen leider keine medizinischen Ratschläge geben. Wir können Ihnen nur raten, mit Ihrer Tochter einen Spezialisten (Dermatologen) aufzusuchen. Bei Universitätsspital Zürich gibt es zum Beispiel eine sogenannte Akne-Sprechstunde (http://www.dermatologie.usz.ch/fach…). Wir hoffen, dass Sie rasch eine Lösung für die Hautprobleme Ihrer Tochter finden und wünschen Ihnen beiden alles Gute. Beste Grüsse, Ihre Beobachter-Redaktion