Armee

Wenn die Schweizer Armee einkauft, sind Pannen programmiert. Schuld sind personelle Verstrickungen und intransparente Deals. Die Folge: riesige Mehrkosten.

Der Bund und die Armee wollen die Dienstpflicht für alle. Vorbild ist Norwegen – dort müssen alle, aber nur die Besten dürfen.

Im Kalten Krieg schoss die Schweiz aus allen Rohren. Nun muss aus 2500 Schiessständen schädliches Blei entsorgt werden. Dass die Armee kaum daran zahlt, stört Lokalpolitiker.

Soldat Reto Müller musste zusammen mit 240 Kollegen in einem Zecken-Hochrisikogebiet biwakieren. Und schliesslich fürs Vaterland Blut lassen. Der Vorfall sorgte Anfang Juli für ziemlichen Wirbel.

Männer müssen ins Militär, ­Zivildienst leisten oder in den ­Zivilschutz. Einige dürfen aber nur zahlen – obwohl das gegen die Menschenrechte verstösst.

Richter in Uniform stehen immer im Verdacht der Befangenheit. Das zeigte sich auch im Prozess zum Jungfrau-Drama. Längst ist klar, dass eine Militärjustiz eigentlich unnötig ist.

Eine Vergiftung durch Maschinenöl machte über 70 Aktivdienstler zu Behinderten. Das Schicksal der «Ölsoldaten» bewegte die Bevölkerung. Vergessen ging, dass auch Zivilisten ­betroffen waren. Unter ihnen ein Mädchen namens Marianne Lisser.

Einmal im Jahr pilgern Waffenliebhaber nach Luzern, um an der Sammlerbörse begehrte Objekte zu ergattern. Zugleich munitionieren sie sich für die politischen Debatten auf, die ihnen das Leben schwermachen. Ein Augenschein ohne Gehörschutz.

Berufsverbot, Heiratsverbot, willkürliche Gefängnisstrafen: Jahrzehntelang wurden Dienstverweigerer in der Schweiz tyrannisiert. Jetzt fordern sie Genugtuung.

Verluste, Missmanagement, Gärtchendenken: In der Abteilung Simulation & Training des bundeseigenen Konzerns Ruag rumort es gewaltig.

Eine Rüge des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zwang die Schweiz zur Revision der Wehrpflichtersatzabgabe. Wer davon profitieren will, hat nur bis 31. Dezember Zeit.