Leserfrage: Wenn es um sein Auto geht, lässt mein Vater sich nicht dreinreden. Ich mache mir aber Sorgen und würde ihm am liebsten die Autoschlüssel wegnehmen. Was können Sie mir raten?

In einem ersten Schritt sprechen Sie das sensible Thema Alternde Eltern Wie spreche ich das Thema richtig an? am besten direkt an. Es ist nachvollziehbar, dass sich Ihr Vater schwer damit tut, seine Automobilität – und damit ein Stück Unabhängigkeit – aufzugeben. Vielleicht gelingt es Ihnen, ihn davon zu überzeugen, dass Sie nur sein Bestes wollen – nämlich Sicherheit für ihn und andere Verkehrsteilnehmende.

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Schlagen Sie ihm vor, seine Fahrtauglichkeit selbst zu prüfen, etwa mit dem Online-Test der Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU. Das kann ihm helfen, heikle Punkte zu erkennen und selbstbestimmt Konsequenzen zu ziehen – sei es, nicht mehr zu Stosszeiten oder nur noch kürzere, bekannte Strecken zu fahren, einen Sehtest zu machen oder ganz auf den Ausweis zu verzichten.

Weiter können Sie ihm vorschlagen, sein Fahrkönnen in einem Kurs aufzufrischen oder auch eine Probefahrt zu buchen. So würde er eine neutrale und vertrauliche Rückmeldung von einem Fahrberater bekommen.

Zudem können Sie ihm schmackhaft machen, mit der Ärztin seines Vertrauens zu reden – und so eine professionelle medizinische Einschätzung zu erhalten, ob er noch fit ist für den Lenker. Übrigens: Ärztinnen und Ärzte können dem Strassenverkehrsamt melden Fahreignungsabklärung Führerausweis «light» für Senioren? , wenn jemand etwa wegen eines Gebrechens nicht mehr genügend sicher fahren kann. Sie sind dazu von ihrem Berufsgeheimnis entbunden.

Fahreignung des Vaters beim Amt anzweifeln

Falls Sie auf taube Ohren stossen, können Sie dem Strassenverkehrsamt auch selbst melden, dass Sie an der Fahreignung Ihres Vaters zweifeln. Das Amt kann darauf einen ärztlichen Bericht einholen.

Wenn alle Stricke reissen und die Sache pressiert, kommen viele Angehörige auf die Idee, einfach die Schlüssel zu konfiszieren. Das ist zumindest aus rechtlicher Sicht keine so gute Idee. Denn wenn das Auto Ihrem Vater gehört, enthalten Sie ihm so sein Eigentum vor und machen sich strafbar.

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Norina Meyer, Redaktorin
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