Als die Wogen in der Überfremdungsdiskussion noch immer hoch gingen, kam 1976 Gilberto Bestetti aus Italien in die Schweiz. Allerdings holte man ihn nicht – wie die meisten Italiener –, um die von den Schweizern verschmähten Arbeiten zu erledigen. Der Biomediziner, der schon als 23-Jähriger in Mailand doktoriert hatte, wurde für ein Forschungsprojekt des Nationalfonds berufen. Doch das Wort «Tschingg» war deshalb nicht vom Tisch. An der Universität hörte er zum Beispiel: «Hier gibt es so viele gute Leute. Wieso musste man dich aus Italien holen?» Nach Forschungsaufenthalten im Ausland wurde Bestetti 1988 Professor und stellvertretender Direktor der Abteilung für Tierpathologie: «Ich musste für die Forschung viele Drittmittel auftreiben und kam so in Kontakt mit der Wirtschaft.» Nach einem Forschungsprojekt für die Disetronic wurde er CEO dieser mit Insulinpumpen gross gewordenen Firma und half mit, sie an die Börse zu bringen. 1999 wagte Bestetti den Sprung in die Selbstständigkeit und gründete mit vier Kollegen die Novo Business Consultants AG, eine Unternehmensberatungsfirma, die heute über 60 Angestellte hat. Für den 57-Jährigen war harte Arbeit die Basis für seine Karriere. Vom Wirtschaftsstandort Schweiz ist er überzeugt: «Die vielen Kulturen sind ein grosser Reichtum für die Schweiz. Das erzeugt eine starke Dynamik.»

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