Wissen Sie, welches die grössten Ausgabenpositionen in Ihrem Haushalt sind? Wahrscheinlich geht es Ihnen wie den meisten in der Schweiz: Versicherungen, Wohnkosten sowie Steuern gehören zu den teuersten. Zusammen machen sie gut die Hälfte der Haushaltskosten aus.

Ausgehend von einem Haushalt mit zwei Kindern hat Budgetberatung Schweiz folgende Angaben als Beispiel für ein Netto-Haushaltseinkommen von monatlich 7500 Franken ermittelt.

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  • Das Wohnen ist der grösste Budgetposten und wird mit durchschnittlich 1900 Franken pro Monat beziffert. Die Budgetberatung empfiehlt, dass die Wohnkosten zwischen einem Viertel und ein Drittel der Nettoeinnahmen ausmachen.
  • Die Krankenkasse kommt eine Familie durchschnittlich mit 900 Franken zu stehen. Dies beinhaltet lediglich die Beiträge an die Grundversicherung sowie die Unfalldeckung der Kinder.
  • Für die Verpflegung im Haushalt muss mit etwa 950 Franken gerechnet werden. Für Jugendliche ab 12 Jahren empfiehlt die Budgetberatung ausserdem, den Betrag um 50 bis 100 Franken zu erhöhen.
  • Vorsicht, Steuern! In eine seriöse Budgetplanung gehören natürlich auch die steuerlichen Abgaben. Häufig wird dieser Ausgabenposten jedoch nicht einkalkuliert, und so fehlt es unter Umständen an Flüssigem, um die Steuern pünktlich zu zahlen Steuerschulden Was, wenn ich nicht pünktlich zahlen kann? . Entnehmen Sie Ihrer letzten Steuerrechnung, welche Kosten voraussichtlich auf Sie zukommen.

Hinzu kommen Ausgaben zum Beispiel für Kleidung, Fahrkosten, Weiterbildung, Ferien, Auto, Festnetz- und Handykosten sowie auswärtige Verpflegung. Und – für 2023 nicht zu unterschätzen – steigende Stromkosten in einigen Regionen der Schweiz. Nur die individuelle Berechnung für Ihren Haushalt zeigt verlässlich, wie viel Sie in den Sparstrumpf stecken können beziehungsweise wie gross das Loch in Ihrer Brieftasche ist. Um ein Budget ins Lot zu bringen, gibt es zwei Strategien: Einnahmen maximieren oder Ausgaben minimieren. Kluge Budgetierer tun beides.

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Welche Kosten auf Eltern zukommen

Kinder gehen – bei allen Freuden – ganz schön ins Geld: Ein Einzelkind kostet im Schnitt rund 350'000 Franken, bis es 20 ist, das zweite und dritte Kind noch einmal rund die Hälfte dieses Betrags. Eine Hochschulausbildung verursacht Mehrkosten von 100'000 bis 150'000 Franken pro Kind.

In dieser Berechnung sind allerdings die indirekten Kosten noch nicht berücksichtigt: Viele Eltern reduzieren nach der Geburt des ersten Kindes ihr Arbeitspensum. Dadurch verringert sich das verfügbare Einkommen beträchtlich, und auch die soziale Absicherung (1. und 2. Säule) verschlechtert sich.

Staatliche Zuschüsse wie Kinderzulagen, Prämienverbilligungen , Zahlungen aus der Mutterschaftsversicherung oder Stipendien decken nur einen Bruchteil der zusätzlichen Kinderkosten. Am besten über die Runden kommen deshalb Paare, die bereits vor der Geburt des ersten Kindes tiefe Fixkosten haben. Wer hingegen Schulden verzinsen oder abzahlen muss oder an teure Lebensversicherungen und Leasingverträge gebunden ist, wird es schwer haben, eine Familie zu versorgen.

Mehr zu Budgetplanung bei Guider

Neue Anschaffungen für den Haushalt setzen voraus, dass man das eigene Budget immer im Blick hat und Zahlungsfristen für Dienstleistungen nicht verpasst. Auf Guider finden Beobachter-Abonnenten viele Tipps und Anregungen für die Budgetplanung sowie unter anderem eine Checkliste wie man sich beim Online-Shopping absichert.

Budgetplan erstellen: So gehen Sie vor

  1. Sammeln Sie die Belege Ihrer Einnahmen und Ausgaben.
  2. Überlegen Sie, wie viel Sie einnehmen: Angaben dazu finden Sie in Lohnausweisen, Bescheinigungen für Prämienverbilligungen und Kinderzulagen oder in Ihrer letzten Steuererklärung.
  3. Überlegen Sie, wie sich Ihre Ausgaben zusammensetzen: Was sind die grössten Posten, wie viel geben Sie insgesamt für Kleider oder Essen aus?
  4. Bedenken Sie auch den Zeitpunkt der Zahlung: monatlich, vierteljährlich oder einmal im Jahr.
  5. Welche Zahlungsmittel verwenden Sie: Posteinzahlung, Barzahlung, Debitkarte oder Kreditkarte, Lastschrift, Dauerauftrag?
  6. Erfassen Sie alle Budgetposten möglichst vollständig. Runden Sie ungerade Ausgaben auf: Das schafft etwas Reserve für Verteuerungen oder Unvorhergesehenes.
  7. Ziehen Sie die Ausgaben von den Einnahmen ab. Resultiert ein Minus, müssen Sie neu budgetieren: Überprüfen Sie jede Position im Hinblick auf ihr Sparpotential. Ein positiver Saldo signalisiert, dass Sie Reserven bilden können.
  8. Auch bei einem Überschuss sollten Sie sich überlegen, ob im Lauf des Jahres finanzielle Engpässe entstehen könnten: Sind irgendwann grössere Zahlungen fällig, für die womöglich zu wenig Geld auf dem Konto ist (Steuern, 3. Säule)?
  9. Passen Sie die Zahlungsart und den Rhythmus an, falls dies angebracht scheint. Vermeiden Sie ungedeckte Zahlungen mit Kreditkarte, die Aufnahme von Konsumkrediten oder Leasing.
  10. Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit die Einhaltung des Budgets. Überarbeiten Sie es, falls nötig: Wo liesse sich sparen, worauf könnten Sie verzichten?
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Quelle: Beobachter Bewegtbild