Höchstens elf Stunden pro Tag arbeiten: Diese unerhörte Regel brachte das sogenannte Fabrikgesetz von 1877. Es verbot auch Nacht- und Sonntagsarbeit – und war damit äusserst innovativ. Zum ersten Mal wurde geregelt, wie lange man arbeiten darf und wie lange die Ruhezeiten dazwischen sein müssen. Die Folge war ein Phänomen, das es in der eher landwirtschaftlich geprägten Gesellschaft bis dahin noch nicht gegeben hatte: die Trennung von Arbeit und Freizeit.

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Genau diese Trennung beginnt sich in Zeiten von Homeoffice und anderen flexiblen Arbeitsmodellen wieder aufzulösen. Der Unterschied zu früher: Unsere Vorfahren hatten keinen Strom – und hörten auf zu arbeiten, wenn es dunkel wurde. Heute erreicht uns die E-Mail der Chefin auch noch spätabends. So besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr zur Ruhe kommen, sagt die Berner Arbeits- und Organisationspsychologin Rita Buchli. «Ruhe ist aber wichtig, um Stresshormone abzubauen.» Sie beuge Stresskrankheiten vor: Depressionen, Herz-Kreislauf-Störungen, Diabetes, Magenbeschwerden und Schlafproblemen Stress Ich denke ständig an den Job .