Die Einladung erging an 338 Berner Schulen und klang vielversprechend: Ein Rapper, ein grooviger Saxophonist, ein Grafiker mit «Live-Paintings» und TV-Moderator Marco Fritsche sollten an fünf Orten zwischen Biel und Brienz Unterhaltung bieten und – ganz nebenbei – die Schülerinnen und Schüler für Berufe wie Spengler oder Heizungsinstallateurin begeistern. Bloss: Das «Handwerk mit Zukunft», so die Eigenwerbung des Branchenverbands Suissetec, ist dem beruflichen Nachwuchs ziemlich egal. Von den vielen tausend angesprochenen Jugendlichen meldete sich gerade mal eine Hundertschaft für eine der Veranstaltungen an.

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Über die Gründe dafür gibt es mehr Vermutungen als gesichertes Wissen. Klar ist: Handwerksberufe gelten als weniger sexy als Jobs im Büro, wo vermeintlich die besseren Karriereaussichten warten. Dabei hat, wer schweissen und Rohre verlegen kann, auf Jahre hinaus beste Aussichten: Dank dem Solarboom – allein im Jahr 2008 wuchs der Solarthermiemarkt in der Schweiz um 66 Prozent – reissen sich die Betriebe um gutausgebildete Sanitärinstallateure, Spengler und Haustechnikplaner.

Unternehmer wie der Burgdorfer Solarpionier Josef Jenni sehen gar ganz neue Berufe, die nötig wären, um den drohenden Arbeitskräftemangel in der Branche zu verhindern. «Es braucht dringend einen anerkannten Lehrgang zum Solarinstallateur», sagt er: «Diese Entwicklung hat man bisher einfach verschlafen.» Er schätzt, dass in der Schweiz 1000 bis 2000 Fachleute allein mit der Installation von Sonnenkollektoren Arbeit finden würden.

60'000 «grüne» Jobs sind möglich

Jenni ist mit seinem Optimismus nicht allein. Eine im September publizierte Studie der Umweltorganisation Greenpeace nennt ein Potential von 60'000 «Green Jobs», die bis 2030 in der Schweiz geschaffen werden könnten, wenn das Land voll auf erneuerbare Energien und Energieeffizienzmassnahmen setzen würde.

Erfreuliche Aussichten in einer Zeit, da die Fahnen wegen der Wirtschaftsflaute auf halbmast stehen – die rekordhohe Arbeitslosenquote von 5,3 Prozent unter den 15- bis 24-jährigen Berufseinsteigern (29'300 Personen) ist Ausdruck davon. Dennoch hat selbst im Krisenjahr 2009 mehr als ein Drittel der Unternehmen Schwierigkeiten bei der Stellenbesetzung. Dies ergab eine Untersuchung zur Talentknappheit, für die der Personalvermittler Manpower rund 750 Schweizer Firmen befragte. Fazit: Die blosse Anzahl an verfügbaren Leuten löst noch kein Problem. «Die Kompetenzen vieler Arbeitssuchenden entsprechen nicht den von den Arbeitgebern gesuchten Profilen», kommentiert der Studienverantwortliche Charles Bélaz das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage lapidar. In der Liste der meistgesuchten Berufsgattungen belegen (neben der Spezialkategorie Management) handwerkliche Fachkräfte, Ingenieure, IT-Spezialisten, Techniker und Mechaniker die vordersten Ränge.

Noch können im hiesigen Arbeitsmarkt die gröbsten Lücken durch den Zuzug ausländischer, meist deutscher Berufsleute gestopft werden – der Personenfreizügigkeit sei Dank. So bediente sich allein der Informatiksektor in den letzten zwei Jahren mit jeweils 6000 Fachleuten vorwiegend aus dem EU-Raum. Doch auf Dauer kann der Import ausländischer Spezialisten keine Lösung sein und würde auch nicht im Interesse der Schweizer Wirtschaft liegen. «Ich bin froh um diese Rekrutierungsmöglichkeit, doch die Zuwanderung stösst an Grenzen», findet auch Bundesrätin Doris Leuthard (siehe Artikel zum Thema «Doris Leuthard: Man muss auch von oben pushen»). Die Volkswirtschaftsministerin will stattdessen beim Berufsbildungssystem den Hebel ansetzen, damit auf dem Werkplatz Schweiz künftig wieder der eigene Nachwuchs die Jobchancen wahrnimmt. Gefragt ist dabei der Blick über die momentane Baisse hinaus. Denn das Bild der künftigen Berufslandschaft wird nicht durch die schnelllebige Konjunktur gezeichnet, sondern primär durch technologische Innovationen und die demographische Entwicklung.

Ein Paradebeispiel dafür ist der IT-Sektor: ein junger Berufszweig, parallel zur Entwicklung der Computertechnologie rasant gewachsen, mit einem noch längst nicht ausgeschöpften Potential. Alles vorhanden für einen Zukunftsjob erster Güte – bloss das Personal nicht. Nach Schätzungen von Alfred Breu, als Präsident der Zürcher Lehrmeistervereinigung für Informatik ein Branchenkenner, braucht die Schweizer Informatik in den nächsten 20 Jahren 180'000 neue Arbeitskräfte; allein die Hälfte davon als Ersatz für jene 90'000, die bis dahin pensioniert werden. Breu rechnet vor: «Das sind jährlich 6500 Leute mehr, als wir heute via Lehre oder Studium ausbilden.» Das Defizit ist so dramatisch wie erstaunlich: Weshalb sind junge Erwachsene nicht neugieriger auf IT, wo sie doch im Alltag mit Computer-Gadgets auf Du und Du sind?

Für Ruedi Wipf ist das «unerklärlich». Kein Wunder: Wipf selbst ist ja auch ein Vollblutinformatiker. Der 39-Jährige ist CEO von AdNovum, einer Softwareschmiede im Zürcher Kreis 5. Für den eigenen Betrieb – 192 Angestellte und weiter wachsend – kann Ruedi Wipf nicht klagen. Die hochqualifizierten Softwareingenieure, die er braucht, findet er, auch wenn der Aufwand für die Rekrutierung gestiegen ist und er sich vermehrt im Ausland bedienen muss. Den Fachkräftemangel für die Branche als Ganzes erachtet er jedoch als «bedenklich». Eines der Probleme aus Wipfs Sicht: IT bildet ein sehr heterogenes Feld – hier Entwickler, da Anwender, aufgesplittet in diverse Sparten. Ein schwammiges Gebilde mit diffusen Karriereoptionen: wenig attraktiv für Jobeinsteiger. Für den AdNovum-Chef ist es deshalb zentral, das Berufsbild fassbarer zu machen. Vor allem in einem Punkt: «Informatik gilt als Männerberuf. So vergeben wir uns leichtfertig das Potential der Frauen.»

Berufslehre: Wofür sich Jugendliche entscheiden

Quelle: BFS; Infografik: beobachter/dr

Quelle: Stock-Kollektion colourbox.com

Wie gross der Handlungsbedarf ist, unterstreicht die kürzlich lancierte Aktion «IT-Berufsbildung 2015». Ein Zusammenschluss grosser IT-Unternehmen verfolgt mit Unterstützung des Bundesamts für Berufsbildung und Technologie das Ziel, die Informatik-Berufsbildung zu professionalisieren. Künftig sollen die Lerninhalte besser auf die dynamische technologische Entwicklung ausgerichtet werden. Bis in gut fünf Jahren soll «möglichst vielen Jugendlichen eine attraktive Lehre mit anschliessender Weiterbildung im zukunftsträchtigen Informatikbereich angeboten werden». Wenn das keine Einladung ist!

Eine solche braucht es auch, denn heute mögen sich beim Start ins Berufsleben immer weniger junge Leute auf Bits and Bytes einlassen. Seit 2005 beklagt der IT-Sektor bei der beruflichen Grundbildung einen Absolventenrückgang um fast einen Drittel. Ein Blick auf die Abschlüsse des letzten Jahres zeigt: Mit 1393 Lehrabgängern befinden sich die Informatiker im hinteren Mittelfeld (siehe rechts «Berufslehre: Wofür sich Jugendliche entscheiden»), weit hinter den KV-Stiften (10'453) und den Ausbildungsfeldern Handel (6899) und Baugewerbe (6274).

Diese Ranglistenspitze der meistgewählten Jobs ist seit Jahren stabil. Bei der Berufswahl wird im Zweifel auf Bewährtes gesetzt, weiss die Berufsberaterin Claire Barmettler aus langjähriger Erfahrung. Mehr Dynamik könnte entstehen, wenn man die Jugendlichen früher an die Berufswelt heranführen würde und sie so auch Jobprofile abseits der ausgetretenen Pfade entdeckten. Barmettler wünscht sich deshalb, dass die Berufswahlvorbereitung an den Schulen mehr Gewicht erhält (siehe Artikel zum Thema «Berufswahl: Wenn Eltern bremsen»). Für die Fachfrau ist klar: Damit man sich entfalten kann, müssen der Inhalt eines Berufs und die persönlichen Fähigkeiten zusammenpassen. «Jemanden in einen Beruf zu drängen, nur weil dort die Stellenaussichten gut sind – das funktioniert nicht.»

Würde es funktionieren, hätte ein Berufsfeld kaum unter einem geradezu chronischen Personalengpass zu leiden: Im Gesundheitswesen fehlen seit Jahren Pflegerinnen und Pfleger – und die Lücke wird immer grösser. 120'000 bis 190'000 Pflegende würden bis ins Jahr 2030 fehlen, warnte kürzlich die Stiftung Careum, die sich um die Berufsbildung kümmert. Zwar gelten diese Zahlen nur für den – unrealistischen – Fall, dass bis dahin keine Pflegenden mehr ausgebildet würden, aber dramatisch ist die Lage auch so: «20'000 bis 50'000 zusätzliche Leute werden wir im Pflegebereich mit Sicherheit benötigen», sagt Bernhard Wegmüller, Direktor des Spitalverbands H+. Das grösste Problem sieht er im Bereich der Langzeitpflege auf das Gesundheitswesen zukommen: «Die demographische Entwicklung zeigt, dass wir im Bereich der Alten- und Chronischkranken-Pflege massiv mehr Personal benötigen.» Wer sich heute für den Pflegeberuf entscheidet, hat eine Stelle also praktisch auf sicher.

Bloss fällt dieser Entscheid immer noch vielen schwer: «Das Image des Pflegeberufs könnte besser sein», stellt Peter Marbet fest. Der Direktor des Berner Bildungszentrums Pflege kennt die Gründe nur zu gut: «Der zeitliche Druck an der Arbeit nimmt ständig zu. Dazu kommen die unregelmässigen Arbeitszeiten und dadurch die Schwierigkeit, Beruf und Familie zu vereinbaren.» Mit dem neuen Berufsbild Fachangestellte Gesundheit, das eine Lehre unmittelbar nach dem Schulabschluss und nicht erst mit 18 Jahren ermöglicht, versucht die Branche nun, mehr Junge bereits mit der Lehre für das Gesundheitswesen zu begeistern und für eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann vorzubereiten. Die ersten Erfolge haben sich bereits eingestellt. Im Kanton Bern etwa ist Fachangestellte Gesundheit fünf Jahre nach der Einführung unter Schulabgängerinnen bereits die vierthäufigste Lehre. Trotzdem ist der Bedarf nach wie vor höher als die Nachfrage. Von den 450 Plätzen für die Ausbildung zur Pflegefachperson HF an Marbets Bildungszentrum konnten – nach einer aufwendigen Plakatkampagne – dieses Jahr nur 274 besetzt werden.

«Eine Zeitbombe»

Eine Morgenröte, immerhin. Davon ist man in anderen Sparten mit Nachwuchssorgen weit entfernt. Bei den Präzisionsberufen etwa, traditionell ein Rückgrat der Schweizer Wirtschaft. Dort ist die vorherrschende Farbe derzeit Dunkelgrau. Viele Firmen dieses exportorientierten Segments, gerade die Apparate- und Maschinenbauer sowie die Metallverarbeiter, sind von Stellenabbau und Kurzarbeit betroffen. Das verstellt den Blick in die Zukunft. So wurde im Raum Bern/Solothurn das Anfang 2008 gestartete Projekt «Fachkräftemarkt Jurasüdfuss» einstweilen auf Eis gelegt. Zum Verdruss der Initianten: «Die Konjunkturabkühlung schafft das grundsätzliche Problem nicht aus der Welt», sagt Roland A. Simonet von der Solothurner Handelskammer. Im Gegenteil, es werde sich noch verschärfen – «eine Zeitbombe».

Das Problem auch hier: In den kommenden Jahren werden mehr Berufsleute pensioniert, als Nachwuchs auf den Markt kommt; 10 bis 15 Prozent der Abgänge können nicht ersetzt werden. Allein in der Region Jurasüdfuss ergibt das pro Jahr einen Mangel von 150 Fachleuten in den technischen Berufsgruppen, so eine Schätzung bei der Lancierung des Sensibilisierungsprojekts. Angedacht sind darin etliche Gegenmassnahmen, etwa ein überbetrieblicher Verbund zur Schaffung von mehr Lehrstellen oder neue Umschulungsangebote, um Berufsfremde für die Präzisionsindustrie fit zu machen. Was es aber zuallererst braucht, ist eine Imagekorrektur: Noch immer herrsche das Gefühl vor, in den technisch-mechanischen Berufen mache man sich die Hände schmutziger als anderswo, so eine Erkenntnis der Projektträger.

Diese Aussensicht ärgert die Insider. «Wir haben hochwertige Jobs», sagt Thomas Wahl. Der Geschäftsführer des Schweizer Ablegers der US-Medtech-Gruppe Stryker konnte im Sommer in Selzach SO einen Erweiterungsbau mit zusätzlichen Arbeitsplätzen einweihen, die Marktperspektiven für Medizinalprodukte sind durch die älter werdende Gesellschaft rosig. Längerfristig könnten die Probleme bei der Rekrutierung von Fachpersonal dieses Wachstum hemmen, so Wahl. Bedarf sieht er sowohl an hochqualifizierten Spezialisten als auch an gutausgebildeten Lehrabgängern. «Eine Polymech-Lehre ist ein hervorragendes Sprungbrett, um sich im Medtech-Bereich weiterzuentwickeln.» Das Hauptproblem ortet der Stryker-Chef indes bei der Quantität: «Es gibt hier schlicht und einfach zu wenig Fachleute. Punkt, Schluss.» Entsprechend simpel ist sein Rezept dagegen: «Mehr Kinder!»

Jenen Mädchen und Buben, die dereinst einen höheren Bildungsweg einschlagen, sei gesagt: Als Naturwissenschaftler wird euch die hiesige Berufswelt mit Handkuss nehmen. Das wäre schon heute so, doch an den Hochschulen stehen die exakten Disziplinen nicht sehr hoch im Kurs. Bei den Studienabschlüssen 2008 landeten die Naturwissenschaften lediglich auf Platz fünf, klar distanziert von den führenden Erziehungs- und Sozialwissenschaften (siehe Grafik rechts). Joël Mesot, Direktor des Paul-Scherrer-Instituts (PSI), sieht als einen der Hauptgründe dafür ein «kulturelles Problem»: «Heutzutage will man alles ganz schnell erreichen. Das steht im Widerspruch zu den Anforderungen einer naturwissenschaftlichen Karriere, für die es einen langen Atem braucht.» Dass viele Naturwissenschaftler ihrem Fach den Rücken kehren, überrascht da kaum.

Nicht dass Mesot überhaupt keine Wissenschaftler mehr finden würde – er muss bloss weitherum suchen. Der einheimische Forschernachwuchs in Physik, Biologie und Chemie ist dünn gesät. Rund 50 Prozent der Neuanstellungen am PSI kommen aus dem Ausland. Das gleiche Bild bietet sich an den Hochschulen: Die Hälfte der Assistentinnen und wissenschaftlichen Mitarbeiter hat keinen Schweizer Pass.

Da schlägt auch der Schweizerische Nationalfonds (SNF) Alarm – und übt gleichzeitig (Selbst-)Kritik am Hochschulwesen: «Mit rund 40'000 Franken pro Jahr sind die Doktorandenlöhne im Vergleich zu anderen Karrieremöglichkeiten ziemlich tief», nennt SNF-Direktor Daniel Höchli einen der Gründe für die mangelnde Beliebtheit von höheren akademischen Weihen. Und: «Das Engagement für eine Dissertation oder ein Postdoc muss sehr hoch sein, und die Arbeitsbedingungen sind häufig nicht ideal.» Im Moment, stellt Direktor Höchli zwar fest, «haben wir noch einen Braingain». Will heissen: Die ausländischen Akademiker bringen viel Wissen an die Schweizer Hochschulen. «Was aber, wenn diese Leute vermehrt in ihre Heimat zurückkehren?»

Vielleicht sind dann die heutigen Schülerinnen und Schüler am Zug, die Tag für Tag das «iLab» am Paul-Scherrer-Institut bevölkern. Das «Labor für die iPod-Generation» (Eigenwerbung) bietet Klassen gratis die Möglichkeit, unter Anleitung Experimente durchzuführen. Das Ziel ist klar: «Wir müssen mit allen Mitteln versuchen, Jugendliche für Naturwissenschaften zu begeistern», sagt Direktor Joël Mesot. Offenbar haben die Kinder – und ihre Lehrer – die Zeichen der Zeit erkannt: Seit der Eröffnung vor anderthalb Jahren ist das Labor stets ausgebucht.

Quelle: BFS; Infografik: beobachter/dr

Quelle: Stock-Kollektion colourbox.com

 

 
Umwelt
   Berufe (Auswahl)  Anforderungen  Perspektiven
berufliche Grundbildung Spengler, Sanitärinstallateur, Haustechnikplaner, Polybauer Real- oder Sekundarschule, handwerkliches Geschick Sonnig: Für Sanierungen und Solartechnik braucht es Arbeitskräfte.
Weiterbildung, Spezialisierung Polier-/Meisterprüfung in allen Bereichen, Energieberater Gebäude abgeschlossene Berufsausbildung, Berufspraxis Berufe im Hoch: Gutqualifizierte Handwerker mit Weiterbildung sind gesucht.
höhere Bildung Umweltingenieurin, Architekt, Materialwissenschaften Matur Forschen und Bauen an der Zukunft: Innovative Technologien stehen hoch im Kurs.
 
Informatik
   Berufe (Auswahl)  Anforderungen  Perspektiven
berufliche Grundbildung Informatiker EFZ, Informatikpraktikerin (zweijährige Attestlehre, Pilotversuch in Zürich und Bern) Sekundarschule von Vorteil; analytisches Denkvermögen, gute Konzentrationsfähigkeit Grosser Bedarf: Gute Leute für Systemtechnik und Support sind in allen Branchen gesucht.
Weiterbildung, Spezialisierung Informatiker BP (mit eidgenössischem Fachausweis), Wirtschafts-Informatiker HF Weiterbildung an höheren Fachschulen; Verständnis betrieblicher Abläufe Der Kunde ruft: Wer spezifische IT-Gesamtlösungen abwickeln kann, ist dick im Geschäft.
höhere Bildung Informatik-Ingenieur, Informatikerin FH Berufs-, Fach- oder gymnasiale Matur; ausgeprägtes systemisches Denken Entwickler hoch im Kurs: Die Möglichkeiten der IT sind noch längst nicht ausgereizt.
 
Pflege
   Berufe (Auswahl)  Anforderungen  Perspektiven
berufliche Grundbildung Fachangestellte Gesundheit, Pflegeassistent/in Real- oder Sekundarschule Real- oder Sekundarschule
Weiterbildung, Spezialisierung Ausbildung an einer höheren Fachschule, etwa Rettungs-Sanitäterin, Dental-Hygienikerin Fähigkeitszeugnis, andere Berufslehre, eventuell Berufsmatur Nachwuchs gesucht: Bis 2030 werden viele Pflegende in Kaderpositionen pensioniert.
höhere Bildung Ergotherapeutin, Physiotherapeut, Hebamme, Masterstudium Berufs-, Fach- oder gymnasiale Matur Bis auf weiteres gut. Fallpauschalen für Spitäler könnten die Aussichten trüben.
 
Präzisionsindustrie
   Berufe (Auswahl)  Anforderungen  Perspektiven
berufliche Grundbildung Polymechaniker, Konstrukteurin, Automatiker, Mechanikpraktiker (zwei Jahre) Sekundarschule oder Real-schule mit gutem Abschluss; Flair für Technik, exakte Arbeit Trotz Krise dranbleiben: breites Berufsspektrum mit guten Entwicklungs-Möglichkeiten.
Weiterbildung, Spezialisierung höhere Fachprüfung, etwa zum Industriemeister im Maschinen- und Apparatebau stetige Weiterbildung im technischen Bereich, Lehrgänge zum Beispiel an der Swissmem-Kaderschule Die Präzisionsberufe werden komplexer – Spezialkenntnisse steigern die Chancen.
höhere Bildung Bachelor FH in Elektrotechnik, Systemtechnik, Maschinentechnik et cetera Berufs- oder gymnasiale Matur Beste Aussichten vor allem in Wachstumszweigen wie etwa Medizinaltechnik.
 
Forschung
   Berufe (Auswahl)  Anforderungen  Perspektiven
berufliche Grundbildung Chemielaborantin, Textillaborant, Polymechaniker Sekundarschule von Vorteil Während der Lehre Uniluft schnuppern: ein guter Start in eine Berufslaufbahn.
Weiterbildung, Spezialisierung Bachelor- oder Masterstudium an einer Fachhochschule Berufsmatur oder gymnasiale Matur mit Praktikum Akademische Weihen für Praktiker: Angewandte Wissenschaft ist gefragt.
höhere Bildung Physiker, Chemikerin, Biologe und, und, und Matur Harte Arbeit garantiert, aber: Einheimischer akademischer Nachwuchs ist gesucht.