Zwei Drittel Ware, ein Drittel Füllmaterial: Oft werden Produkte in einem viel zu grossen Karton geliefert. Besonders nachhaltig ist das nicht. Das hat nun auch der Onlineversandhändler Amazon eingesehen. Der Konzern stand immer wieder in der Kritik wegen «Überverpackung».

Amazon will seine Abläufe anpassen und künftig einen Grossteil der Bestellungen in der blossen Produktverpackung verschicken.

So will der Versandgigant Kosten senken und seine Nachhaltigkeitsziele erreichen. Denn ohne zusätzliche Kartons oder Papierversandtaschen sind die Sendungen leichter, dadurch entstehen weniger Emissionen. Neu ist das Vorhaben nicht: Schon 2022 wurden gemäss Angaben des Konzerns 11 Prozent der weltweit versandten Pakete ohne Zusatzkarton ausgeliefert.

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Die Produktverpackungen werden laut einem Amazon-Sprecher «strengen Tests unterzogen, um sicherzustellen, dass sie unbeschädigt zu Hause ankommen». Ausserdem gebe es eine Garantie für verloren gegangene Artikel: ein Ersatzprodukt oder eine Rückerstattung. Wer auf einer Verpackung besteht, könne das bei der Bestellung angeben.

Bei einer Bestellung von mehreren Produkten muss man damit rechnen, dass mehrere Sendungen geliefert werden.
 
Nachhaltige Verpackungsmöglichkeiten auch bei Schweizer Anbietern

Auch Schweizer Versandhändler beschäftigen sich mit dem Thema. Bei Digitec Galaxus heisst es: «Bei einer Lieferung am selben Tag überlegen wir, die Bestellungen grundsätzlich ohne zusätzliche Kartonverpackung oder Füllmaterial zu verschicken.» Ausnahmen mache man bei zerbrechlichen Gegenständen, Sammlerstücken oder Intimartikeln. Und auch wer mehrere Gegenstände bestellt, erhält die Ware weiterhin in einem Karton.

Der Onlineshop Brack geht ähnlich vor: «Produkte, die prinzipiell bereits versandbereit verpackt sind, verpacken wir nicht noch einmal. Beispielsweise Multifunktionsdrucker», sagt ein Sprecher. Zerbrechliche Gegenstände, Intimartikel sowie Mehrfachbestellungen werden auch hier zusätzlich in eine neutrale Verpackung gepackt.

Päckli geklaut – was nun?

Ob mit oder ohne zusätzliche Verpackung: Pakete können gestohlen werden. Wenn es zu einem Diebstahl kommt, haftet grundsätzlich der Käufer oder die Käuferin – und nicht die Post oder der Onlinehändler. Aber es gibt eine Ausnahme: Falls das Paket nicht richtig zugestellt wurde – weil es für den Briefkasten zu gross ist und vor die Haustür gestellt wird. Dann muss die Post für den Schaden aufkommen.

Wer von einem Diebstahl betroffen ist, sollte das umgehend beim Onlinehändler melden. Falls sich keine Lösung findet, meldet man die Sache der Polizei und der Hausratversicherung. Sofern Diebstahl in der Police eingeschlossen ist, dürfte die Versicherung den Schaden abzüglich Selbstbehalt übernehmen.

Bestellungen: Tipps des Beobachter-Beratungszentrums

Falls ein Paket gestohlen wurde: Vergleichen Sie die Masse des verschwundenen Pakets mit jenen Ihres Briefkastenfachs. Wenn Sie feststellen, dass das Paket nicht ins Ablagefach passte, hat es die Post nicht richtig zugestellt.

Massnahmen gegen Päckli-Diebe: Wenn Sie vermeiden wollen, dass Pakete aus dem Briefkasten gestohlen werden, verlangen Sie von der Absenderin, die Pakete mit «Signature» zu verschicken. Bei dieser Zustellart darf das Paket nicht in den Briefkasten gelegt werden, sondern muss gegen Unterschrift übergeben werden. Eine Alternative sind auch die My-Post-24-Automaten.