Im Juli berichtete der Beobachter über die Schweiz-Connection der deutschen Reichsbürgergruppe Patriotische Union um Heinrich Prinz Reuss. Im Artikel «Die Reichsbürger und der Schweizer Journalist» ging es auch um den ehemaligen Chefreporter der «Basler Zeitung».

Unsere Recherchen zeigten, wie er mit mehreren Rädelsführern intensiven Kontakt hatte und mit einer Artikelserie zu einem angeblichen Kindsmissbrauch den angeblichen Beweis lieferte, dass in der Schweiz eine satanistische und pädophile Elite existiere. An den Vorwürfen war nichts dran.

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Überwiegendes öffentliches Interesse

Daniel Wahl, der Autor der Artikelserie, wehrte sich und schrieb, er habe nicht gewusst, dass die Personen zur Reichsbürgerszene gehörten und Umsturzpläne verfolgten. Zudem wolle er seinen Namen nicht genannt haben. Daran bestehe kein öffentliches Interesse, denn er sei nicht mehr journalistisch tätig. Wir entschieden uns, den Namen nicht zu nennen.

Doch bereits sechs Tage nach der Berichterstattung im Beobachter veröffentlichte Wahl einen ersten Artikel in der «Weltwoche». Es folgten drei weitere Beiträge. Zuletzt verglich er Ende November die Fachtagung «Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt im Schulsetting» mit einem Scientology-Seminar.

Damit die Leserschaft diese Artikel einordnen kann, überwiegt nun aus Sicht des Beobachters das öffentliche Interesse an der Namensnennung – auch wenn Daniel Wahl schreibt, er habe noch immer «nirgends ein Anstellungsverhältnis».