Grundlagen der Erziehung
Rechtsratgeber
ChecklisteErfolgreich Grenzen setzen
So gelingt es Ihnen, erfolgreich Grenzen zu setzen und zu erreichen, dass Regeln eingehalten werden.
So gelingt es Ihnen, erfolgreich Grenzen zu setzen und zu erreichen, dass Regeln eingehalten werden:
Erklären Sie Ihrem Kind, warum Sie wollen, dass bestimmte Regeln eingehalten werden. Schon ein kleines Kind begreift, wenn es die Hitze der Kerze spürt, warum es eine brennende Kerze nicht anfassen darf.
Ihre Regeln und Grenzen müssen klar, berechenbar und für Ihr Kind einsichtig sein.
Verhalten Sie sich eindeutig und halten Sie sich konsequent an die festgelegten Regeln.
Reagieren Sie nicht nach Lust und Laune (wenn Ihr Kind um 19 Uhr im Bett liegen soll, gilt das an jedem Tag. Es sei denn, Sie machen ganz bewusst eine Ausnahme, zum Beispiel am Geburtstag).
Werden Regeln verletzt und Grenzen überschritten, reagieren Sie sofort. Verhalten Sie sich bei Regelverletzung unmissverständlich; das heisst, argumentieren Sie nicht, reagieren Sie nicht ängstlich, sondern wiederholen Sie klar und deutlich Ihre Anweisung.
Beobachten Sie Ihr Kind und finden Sie heraus, wie Sie mit Ge- und Verboten umgehen müssen. Kinder reagieren sehr unterschiedlich. Manchen reicht eine Wiederholung, andere brauchen Ihr konsequentes Verhalten.
Nicht immer können Erklärungen für Kinder einsichtig sein, zum Beispiel dann, wenn sie die Folgen eines Verhaltens noch nicht einschätzen können. Da wird eine Grenzsetzung durch ein klares, deutlich ausgesprochenes «Nein» nötig.
Passen Sie Ihre Regeln und Grenzen immer wieder dem Alter Ihres Kindes an. Regeln müssen ab und zu verändert werden. Ein kleines Kind wird zum Beispiel früher ins Bett gehen müssen als ein älteres. 17-jährige dürfen länger in den Ausgang als 14-jährige usw.
Mit älteren Kindern sollten Sie die Regeln gemeinsam festlegen und ausmachen, was für Konsequenzen folgen, wenn sie nicht eingehalten werden.
Über manches lässt sich auch verhandeln. Hat Ihr Kind überzeugende Argumente, dass eine aufgestellte Regel nicht mehr passend ist, lassen Sie sich auf eine Veränderung ein. Das schafft Vertrauen und hat den Vorteil, dass Vereinbarungen mit grösserer Bereitschaft eingehalten wird. Sollten die Argumente aber nicht überzeugen, halten Sie den Versuchen, Sie zur Änderung der aufgestellten Regel zu bringen, stand. Ihr Kind entwickelt dadurch nicht nur Standvermögen und Stärke. Es lernt auch, dass nicht immer alles nach seinem Willen gehen kann.
Kinder versuchen immer wieder, vor allem im Trotzalter und in der Pubertät, Grenzen auszuloten und zu überschreiten. Ein solches Verhalten ist normal.
Sie sollten bei aller Mühe, die das kosten mag, immer konsequent alle Absprachen einhalten. Immer wiederkehrendes diskutieren, reden, ständig wiederholte Ermahnungen bleiben nämlich fast immer erfolglos.