Wie kann konsequentes Erziehen gelingen?

Konsequenzen müssen Ihrem Kind bekannt sein. Es muss wissen, was passiert, wenn es z.B. laut Musik hört, während das kleine Geschwister seinen Mittagsschlaf macht. Hält sich Ihr Kind nicht an die Absprache, die Musik in dieser Zeit leiser zu machen, dann weiss es um die Folgen seines Verhaltens: Sie schalten den CD-Player aus.
Hört Ihr Kind einfach nicht auf Sie? Dann ist es hilfreich, sich in einer ruhigen Minute eine sinnvolle Konsequenz zu überlegen. So werden Sie von Ihrer Wut nicht überrumpelt und verhängen keine überzogenen Sanktionen, die keinen Sinn machen und den Konflikt nur anheizen.
Argumentieren Sie mit einer «Wenn.... dann» Formulierung. Achten Sie darauf, dass die Konsequenz in einem Zusammenhang mit der Grenzüberschreitung steht. Es geht nicht um Schuld und Sühne. Im Vordergrund steht die partnerschaftliche Eltern-Kind-Beziehung. Strafpredigten nützen wenig. Nehmen wir an, Ihr Kind lässt die schmutzige Wäsche im Kinderzimmer liegen, anstatt sie wie vereinbart in den Wäschekorb zu bringen. Anstatt zu schimpfen, waschen Sie einfach nur das, was im Korb ist. Der Kleiderschrank ist dann irgendwann leer. Das ist bestimmt eine heilsame Erfahrung.
Formulieren Sie Ihre Konsequenzen in einem ruhigen Ton. Brüllen oder Schreien nützen genau so wenig wie Beschuldigungen und Verallgemeinerungen.
Achten Sie darauf, dass Sie die Konsequenzen praktisch und gefühlsmässig einhalten können. Ihre Konsequenzen müssen lebbar sein und dürfen die Kinder nicht überfordern. So wirkt z.B. ein Fernsehverbot bei einer schlechten Mathearbeit wenig, das tägliche 15-Minuten Mathe üben aber schon.
Halten Sie die angekündigten Konsequenzen ein. Das ist zuweilen anstrengend, aber: Das «Einmal so - dann wieder anders oder heute doch nicht», verunsichert Ihre Kinder und bewirkt, dass Ihre Drohungen verpuffen. Immer strengere Konsequenzen müssen folgen, die dann irgendwann nicht mehr im Zusammenhang mit dem Verhalten stehen und Ihre Glaubwürdigkeit in Frage stellen.