Als Lukas* 10 ist, hört er: «Wenn du älter wärst, würden wir dich verhauen, du Jude.» Lukas ist 13, da ruft die Basler Klassenkameradin: «Rede nicht mit Lukas, er ist ein Jude!» Mit 17, im Gymnasium, sagt der Mitschüler aus gutem Haus: «Alle Juden sollte man nach Israel bringen, damit die Hamas sie umbringen kann.»

Von Terroranschlägen auf Juden blieb die Schweiz bislang verschont, doch ruhig ist es nur an der Oberfläche. In der Onlinewelt wird unter echten Namen gegen Juden gehetzt. Aus Hassrede im Internet wird offener Hass im Klassenzimmer. An zwei Kantonsschulen in Zug und Zürich sowie an einer Schweizer Privatschule landete Hitlerpropaganda im Klassenchat und kamen Hakenkreuze ans Pult eines jüdischen Mitschülers. Bei einer gemobbten Jüdin verbesserte sich die Situation nach Gesprächen. Ein Judenhasser wurde versetzt. Ein jüdischer Schüler musste die Schule wechseln, weil er so heftig gemobbt worden war.

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