Frauenstreik 2019
Wir sind gleich. Oder?
Wussten Sie, dass Mann und Frau täglich gleich viele Wörter von sich geben? Oder dass Frauen im Alter 37,1 Prozent weniger Rente erhalten? 46 Fakten zu Ungleichheiten zwischen Mann und Frau.
- Anteil weiblicher Lehrkräfte in der Schweiz: Vorschule 96 Prozent, Universitäts-Professorinnen 18 Prozent. Quelle
- Forscher fälschen weit häufiger als Forscherinnen. Quelle
- Für geschätzte 408 Milliarden Franken wurde in der Schweiz im Jahr 2016 unbezahlte Arbeit geleistet. Davon 81 Milliarden Franken für Betreuung. Quelle
- Von den weltweit 7,4 Milliarden Menschen sind über 60 Millionen mehr Menschen männlich als weiblich. Quelle
- Von den 8,5 Millionen Menschen in der Schweiz sind 50,4 Prozent Frauen. Quelle
- «Neurowissenschaftler können einem Gehirn nicht ansehen, ob es einem Mann oder einer Frau gehört». Quelle
- 1971 brauchten verheiratete Frauen in der Schweiz noch die Erlaubnis ihres Ehemannes, um einem Beruf nachzugehen. Quelle
- Erst 1988 verschwand die Bestimmung aus dem Eherecht, wonach der Mann das Oberhaupt ist. Quelle
- Die erste Frau im Weltall war die Russin Valentina Tereschkowa. 1963 war sie drei Tage im All. Quelle
- Auf der Lohnabrechnung der Frauen sind im Durchschnitt jeden Monat 1455 Franken weniger als bei den Männern. 18 Prozent beträgt der Lohnunterschied im Durchschnitt. 56 Prozent davon können durch objektive Faktoren wie berufliche Stellung, Dienstjahre oder Ausbildungsniveau erklärt werden. 44 Prozent des Lohnunterschieds bleiben aber trotzdem bestehen und enthalten eine potentielle Lohndiskriminierung aufgrund des Geschlechts. Quelle
- 50,5 Prozent der Männer und 32 Prozent der Frauen haben ein zu hohes Körpergewicht. Quelle
- 1864 wurde in Zürich die erste Frau zum Studium zugelassen. Sie war Russin und studierte Medizin. Quelle
- 117 Männer und fünf Frauen haben in der Schweiz eine Michelin-Stern Auszeichnung als Koch. Quelle
- Auf der Rangliste der Geschlechtergleichheit liegen Ruanda, Nicaragua und Namibia vor der Schweiz. Quelle
- Männer verletzen die Verkehrsregeln deutlich häufiger als Frauen. Quelle
- Frauen essen halb so viel Fleisch wie Männer: Durchschnittlich 2,4 Kilogramm pro Monat. Quelle
- 75 Prozent der in den Nachrichten erwähnten Personen sind Männer. Quelle
- Bis einschliesslich 2018 wurden die Nobelpreise an insgesamt 51 Frauen, 776 Männer und 27 Organisationen verliehen. Quelle
- Frauen halten heute 40 Prozent der weltweiten Vermögen. Quelle
- Die Türkei führte das Wahlrecht für Frauen 41 Jahre vor der Schweiz ein. Quelle
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- 85 Prozent der Beiträge auf Wikipedia sind Männer-Biografien. Quelle
- Die Suizidrate der Frauen ist insgesamt rund dreimal kleiner wie die der Männer. Quelle
- Anne Bancroft ist die erste Frau, die sowohl den Nordpol (1986) als auch den Südpol (1993) erreicht hatte. Quelle
- Frauenlöhne steigen bis Ende 30 an, danach stagnieren sie. Männerlöhne erreichen ihr Maximum erst Ende 40. Quelle
- Frauen bekommen seltener Hautkrebs, weil sie Antioxidantien bilden, die einem Tumor vorbeugen können. Quelle
- Die geringsten sportlichen Unterschiede zwischen Mann und Frau sind beim Langstreckenschwimmen zu messen. Quelle
- In der Regel zahlen Frauen für einen Kurzhaarschnitt gut 20 Prozent mehr als Männer. Beispiel
- Von 2011 bis 2015 sind im Durchschnitt 82 Männer und 5 Frauen nach einem Unfall am Arbeitsplatz gestorben. Quelle
- Pro Monat werden durchschnittlich zwei Frauen durch häusliche Gewalt getötet. Quelle
- Fast 40 Prozent der 15-jährigen Mädchen halten sich für zu dick. Bei den Buben sind es 20 Prozent. Quelle
- Die Lebenserwartung bei der Geburt der Schweizer Männern liegt bei 81,7 Jahren, die der Frauen bei 85,6 Jahren. Quelle
- Sexuelle Belästigung findet zu einem grossen Teil im öffentlichen Raum statt. 56 Prozent der Frauen werden auf der Strasse bedrängt. Quelle
- Fast zwei Drittel der EL-Beziehenden sind Frauen. Quelle
- In der Schweiz kommen pro 100 Mädchen 106,2 Buben auf die Welt. Quelle
- Der Frauenanteil im Ständerat ist seit 2003 von 24 Prozent auf 15 Prozent gesunken. Quelle
- Im Kanton Zürich zahlen junge Frauen 35 Prozent weniger für ihre Autoversicherung als junge Männer. Quelle
- Frauen sind dreimal häufiger teilzeiterwerbstätig als Männer. Quelle
- Von den Personen mit Führungsaufgaben arbeiten nur 22,8 Prozent der Erwerbstätigen Teilzeit. Quelle
- Frauen sind armutsgefährdeter als Männer. Vor allem alleinerziehende Mütter gehören weltweit überproportional zu den ärmsten Teilen der Bevölkerung. Auch Geschiedene sind gefährdet. Quelle
- Die grundlegenden Hygieneprodukte Tampons und Binden sind in der Schweiz bisher Luxusgüter. Auf sie wird der volle Mehrwertsteuersatz erhoben. Quelle
- Frauen erhalten jährlich durchschnittlich 37.1 % weniger Altersrenten als Männer. Quelle
- Noch immer liegt die Hauptverantwortung für Hausarbeit, Kinderbetreuung und -erziehung in den meisten Haushalten bei den Frauen. Diese Arbeit wird nicht bezahlt und in der Gesellschaft oft als nicht gleichwertig wie die Lohnarbeit angesehen. Am weitesten verbreitet ist das Modell mit vollzeiterwerbstätigen Vater und teilzeitbeschäftigter Mutter. Quelle
- In der Schweiz mussten 22 Prozent ab dem Alter von 16 Jahren selber bereits ungewollte sexuelle Handlungen erleben. Hochgerechnet auf die Gesamtbevölkerung bedeutet dies, dass um die 800'000 Frauen in der Schweiz bereits von ungewollten sexuellen Handlungen betroffen waren oder sind. Quelle
- Mann wie auch Frau geben laut amerikanischen Forschern rund 16'000 Wörter von sich. Quelle
- Zwölf Prozent der Frauen hatten Geschlechtsverkehr gegen den eigenen Willen. Wiederum auf die gesamte weibliche Bevölkerung hochgerechnet entspricht das rund 430'000 Frauen ab 16 Jahren – also ungefähr der Bevölkerung der Stadt Zürich. Quelle
- 59 Prozent wurden der Frauen wurden unerwünscht berührt, geküsst, umarmt. Ein Drittel erlebte sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz. Quelle
- In 170 von 193 Ländern ist ein Mann an der Macht. Nur in 23 Ländern ist eine Frau Regierungschefin oder Staatsoberhaupt. 88 Prozent der Macht auf der Welt gehört somit Männern. Quelle
Situation der Journalistinnen in der Schweiz
Lohn
- Journalistinnen erhalten durchschnittlich 1100 Franken weniger Lohn als Journalisten. Der Durchschnittslohn bei Journalisten beträgt 6200 Franken, derjenige von Frauen 5100 Franken. Berücksichtigt man nur die Vollzeitstellen (Frauen arbeiten generell mehr Teilzeit als Männer) beträgt der Unterschied noch immer rund 700 Franken.
- Frauen arbeiten häufiger Teilzeit und Männer bleiben länger im Beruf.
- Frauen in höheren Kaderpositionen verdienen praktisch gleich viel wie solche in mittleren Positionen. Männer in der Chefredaktion verdienen im Durchschnitt 1400 Franken mehr als Frauen.
Geschlechterungleichgewicht
- Wie in vielen ökonomisch-getriebenen Unternehmen zeigt sich sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz, dass Frauen in Führungspositionen auch in Redaktionen klar untervertreten sind.
- Wird nach verschiedenen Medientypen unterschieden, so gibt es lediglich beim öffentlichen SRG-Radio ein Geschlechtergleichgewicht.
- Im Online-Bereich arbeiten mit knapp unter 50 Prozent überdurchschnittlich viele weibliche Journalisten.
Führungspositionen
- Führungspositionen sind in drei von vier Fällen von Männern besetzt.
- Tages- und Wochenzeitungen in der Schweiz haben zu 73 Prozent männliche Chefs.
- Im Privat-Rundfunk und bei den Online-Medien ist nur jede fünfte Führungsperson weiblich.
- Bei den Magazinen ist das Führungsverhältnis 50:50.
Journalistinnen-Schwund
- 54 Prozent aller Journalistinnen unter 30 sind weiblich. Danach nimmt der Frauenanteil rasant ab. Der Frauenanteil bei über 50-Jährigen und weiblichen Medienschaffenden mit mehr als 12 Jahren Berufserfahrung liegt nur bei 30 Prozent.
Ressort
- In den Sport-Ressorts arbeiten rund 90 Prozent Männer. Die Ressorts Politik und Wirtschaft sind ebenfalls Männerdomänen mit einem Männeranteil von 70 Prozent.
- Frauen arbeiten vermehrt im Kultur- und Unterhaltungssektor, sie besetzen Ressorts wie Lifestyle, Mode oder Gesellschaft
Quellen
- No women, no news: Eine Zusammenarbeit von Journalistinnen verschiedener Schweizer Medienhäuser
- Filip Dingerkus, wissenschaftlicher Assistent am IAM der ZHAW
Anina Frischknechtschrieb von 2017 bis 2024 als Redaktorin für den Beobachter über Schicksale, gegen die blinden Flecke in Politik und Gesellschaft und auch über die schöneren Seiten des Lebens.Mehr erfahren
Tina Bergschreibt seit 2018 für den Beobachter. Oft über Politik, Klima, Recht und Geschichte.Mehr erfahren
2 Kommentare
Spannendes Thema! Zumindest beim Thema Coiffeur hat sich in der Zwischenzeit etwas getan: Wir bei DRYCUT (www.drycut.ch) sind einer der ersten Coiffeure in der Schweiz, bei dem Männer und Frauen den exakt gleichen Preis zahlen und zwar CHF 39 pro Schnitt - unabhängig von Geschlecht oder Haarlänge. In allen unseren Salons in Bern, Winterthur und Zürich. Und es gibt immer mehr Coiffeure, die ähnlich denken und vergleichbare Ansätze umsetzen...
Als langjährige Lohnbuchhalterin stelle ich immer wieder fest, dass bei Männern die Position "Leitende Funktion" angedichtet wird, um den höheren Lohn zu rechtfertigen. Die Frauen bleiben Sachbearbeiterin, Assistentin etc. Bei den Männern wird die Funktionsbezeichnung "Leiter.... "gewählt. So wird oft die Lohnungleichheit umgangen. Diese Zahlen können dann leider in den Statistiken nicht erfasst werden. Die Firmen sind immer sehr erfinderisch in der Begründung der Lohnungleichheit. Somit sind auch viele sogenannte erklärbaren Unterschiede in Wirklichkeit nur eine Farce.