Erinnerungskultur«Ein Mahnmal der Schande wäre ebenso fehl am Platz wie ein Heldenmonument»
In Bern soll ein Denkmal für die Opfer des Nationalsozialismus entstehen. Was lernen wir aus der Vergangenheit für die Gegenwart? Gespräch mit dem Historiker Gregor Spuhler.
Veröffentlicht am 12. Januar 2025 - 06:00 Uhr
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«Ein Denkmal soll auch eine Warnung an die Zukunft sein»: Gregor Spuhler |
Gregor Spuhler weiss: Ein Blick in den Rückspiegel kann aufwühlen. Der 61-Jährige war Mitarbeiter der Unabhängigen Expertenkommission Schweiz – Zweiter Weltkrieg, deren Abschlussbericht das Selbstbild der Schweiz in Bezug auf den Zweiten Weltkrieg nachhaltig erschütterte.
Die Arbeit der Bergier-Kommission, wie sie nach ihrem Vorsitzenden auch genannt wurde, war ein Mammutprojekt. Ausgestattet mit einem Budget von 22 Millionen Franken, machten sich 40 Historikerinnen und Historiker zwischen 1996 und 2002 daran, die Verbindungen zwischen der Schweiz und Nazideutschland aufzuarbeiten. Dafür erhielten sie Zugang zu bis dahin geheim gehaltenen Dokumenten und verschlossenen Archiven.
