Ausgerechnet die freisinnige Finanzministerin muss in den sauren Apfel beissen und von Einkaufstouristen mehr Steuern verlangen - und ein Postulat des Parlaments umsetzen. Es ist ein Ablenkungsmanöver samt Kniefall. Ein Ablenkungsmanöver, weil es nichts an den Ursachen des Einkaufstourismus ändert, und ein Kniefall, weil der Handel für ein bisschen Lobbyarbeit zu einem schönen Weihnachtsgeschenk kommt. 

Der Plan gegen den Einkaufstourismus: Wer in Mulhouse, Dornbirn oder Konstanz shoppt, soll nicht erst ab 300, sondern schon ab 150 Franken die Schweizer Mehrwertsteuer zahlen. Frei nach dem Motto: Wer sein Geld hier verdient, soll es gefälligst auch hier ausgeben. Sonst ist man ein schlechter Patriot.

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Das mag vernünftig klingen, ist aber barer Unsinn. Bei einer Firma, die unabhängig vom Preis prinzipiell alles in der Schweiz einkauft, würde man am Sachverstand der Führungscrew zweifeln. Warum um alles in der Welt sollen wir Konsumentinnen und Konsumenten uns anders verhalten und beim Shoppen nun auch noch Standortpolitik betreiben müssen?