Veröffentlicht am 7. November 2024 - 10:30 Uhr
Im Herzen ist Walter Stahel ein Revoluzzer. Doch das sieht man dem 78-Jährigen nicht an. Ein schmaler Mann mit freundlichen Augen und mildem Lächeln sitzt da in der Cafeteria der Berner Klinik Montana in Crans-Montana VS, wo er wegen seiner MS-Erkrankung ein paar Wochen kurt.
Stahel ist ein Mann der leisen Töne, aber seine Worte haben Gewicht. Seine Idee einer «Wirtschaft in Kreisläufen» könnte die Welt verändern – zum Besseren. Der Club of Rome hat berechnet, dass das den CO2-Ausstoss um 70 Prozent senken und die Beschäftigung um 4 Prozent erhöhen würde.
Wie früher, als es noch Garantien auf Lebenszeit gab
Wie sähe eine solche Wirtschaft aus? Zuallererst würden Firmen nicht mehr davon leben, immer neue Produkte möglichst billig auf den Markt zu werfen. Sie würden langlebige Güter produzieren und sie an Serviceverträge knüpfen. Wie früher, als es noch Garantien auf Lebenszeit gab für Bohrmaschinen oder Wäscheständer.