A fortiori
Veröffentlicht am 12. Oktober 2017 - 08:28 Uhr
Wenn Juristen argumentieren, bedienen sie sich manchmal einem «argumentum a fortiori». Damit leiten sie aus einem bereits bewiesenen Umstand den Beweis einer anderen Behauptung ab. Sie setzen das argumentum a fortiori mit anderen Worten dafür ein, um eine ihrer Aussagen zu bekräftigen. Der lateinische Ausdruck «a fortiori» wird als «erst recht» oder «umso mehr» beziehungsweise «umso weniger» verwendet. Ein argumentum a fortiori ist dementsprechend ein «Erst-recht-Schluss»: Gilt dies, muss erst recht jenes gelten. Zum Beispiel: Wenn es schon verboten ist, dass zwei Motorräder nebeneinander auf der Strasse fahren, dann ist es erst recht nicht erlaubt, wenn dies drei Motorräder nebeneinander tun.
Für den «Erst-recht-Schluss» gibt es zwei Unterformen: Den Schluss vom Grösseren ins Kleinere – oder lateinisch «a maiore ad minus» – und den Schluss vom Kleineren ins Grössere, auch «a minore ad maius» genannt.