Geld anlegen
Wie mache ich es besser als andere?
Frage: Ich möchte nicht für eine teure Anlageberatung bezahlen, sondern mein Vermögen selber anlegen und verwalten. Natürlich will ich dabei auf möglichst einfache Art möglichst viel für mich herausholen. Können Sie mir Tipps geben?
Hansjürg Reber
, aktualisiert am 9. August 2017 - 14:53 Uhr
Nehmen Sie sich Zeit und beachten Sie folgende Empfehlungen, bevor Sie Ihre Anlageentscheide fällen.
- Anlagestrategie festlegen: Halten Sie schriftlich fest, wie Sie Ihr Geld anlegen wollen. Machen Sie sich Gedanken darüber, wie viel Rendite Sie erwarten, in welcher Zeit, wie viel Risiko Sie eingehen wollen und können, wie gross Ihr Vermögen ist, ob Sie noch Geld einzahlen oder nur beziehen werden.
- Risiko verteilen: Streuen Sie Ihre Investitionen in verschiedene Anlageklassen (etwa Aktien, Obligationen oder Rohstoffe). Vermeiden Sie Klumpenrisiken, indem Sie nicht auf Einzelaktien setzen, sondern in Anlagefonds, insbesondere in Indexfonds, anlegen.
- Kauf und Verkauf: Beurteilen Sie regelmässig, wie die Stimmung an den Märkten ist. Kaufen Sie dann, wenn niemand kaufen will, und verkaufen Sie, wenn alle kaufen. Das braucht Mut, ist aber langfristig betrachtet lohnend.
- Selten umschichten: Sie fahren gut, wenn Sie an einem sorgfältig gefällten Anlageentscheid langfristig festhalten. Das ständige Hin und Her kostet Sie nämlich Gebühren und schmälert Ihre Rendite.
- Gebühren: Auch Konto- und Depotführung oder das Inkasso von Dividenden kosten. Klären Sie, wie viel, und vergleichen Sie mit anderen Geldinstituten, insbesondere deren Internetangebote.
- Risiken vermeiden: Erwarten Sie von Ihren Anlagen nie übermässige Kapitalgewinne und Erträge. Das verleitet zu überhöhter Risikobereitschaft. Langfristig sind Renditen zwischen vier und sechs Prozent realistisch.
- Steuerfolgen berücksichtigen: Natürliche Personen müssen Kapitalgewinne im Gegensatz zu Zinsen und Dividenden nicht versteuern. Bei einer Anlagedauer von über zehn Jahren setzen Sie am besten auf Aktienfonds. Aufgepasst: Häufige Transaktionen, kurze Besitzdauer, Spezialkenntnisse, Einsatz von Fremdkapital gelten dem Steueramt als Indiz, Sie als gewerbsmässigen Wertschriftenhändler einzustufen. Dann versteuern Sie auch die Kapitalgewinne als Einkommen.
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