Das Baugewerbe sowie das Gesundheits- und Sozialwesen haben Mühe, Arbeitnehmende zu finden. Das hat die Axa-Versicherung in einer Studie festgestellt, die am Freitag veröffentlicht wurde. Dabei hat das Forschungsinstitut Sotomo 300 Schweizer KMU befragt, die fünf oder mehr Mitarbeiter beschäftigen. 

Die Mitarbeiterinnen werden weniger, die anfallende Arbeit nicht. Darauf wollen die befragten KMU reagieren: Sie möchten flexibler mit Arbeitspensen und -zeiten umgehen. Rund die Hälfte der Arbeitgeber möchte mehr Teilzeitstellen schaffen und – wo möglich – gleitende Arbeitszeiten sowie Homeoffice anbieten.

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Auf der anderen Seite müssen sich Arbeitnehmende nicht alles gefallen lassen, weil mehr Arbeit anfällt. Ein paar Tipps, wie man sich wehren kann, wenn man plötzlich mehr Überstunden leisten und dem Chef auch noch den Kaffee bringen soll. 

Angestellte müssen nicht alles machen

Die Chefin hat ein sogenanntes Weisungsrecht, ihre Anweisungen sind grundsätzlich zu befolgen. Dabei gilt aber der Arbeitsvertrag, der die Stelle und die damit zusammenhängenden Pflichten umschreibt.

So darf zum Beispiel die Mechanikerin nicht dazu verbrummt werden, die Toiletten zu putzen, und ein Kranführer muss nicht akzeptieren, dass er als Hilfsmagaziner ins Depot versetzt wird.

Von einem Assistenten kann aber zum Beispiel verlangt werden, dass er bei Sitzungen Kaffee bringt oder die Blumen giesst. Jedoch nicht, dass er die Fenster putzt. 

Man muss also immer den konkreten Einzelfall anschauen. Wird man gekündigt, weil man sich auf anständige Weise gegen eine unrechtmässige Weisung gewehrt hat, kann man rechtliche Mittel ergreifen. Die Kündigung könnte missbräuchlich sein.

Lassen Sie sich im Zweifelsfall beraten, zum Beispiel durch die Fachleute im Arbeitsrecht des Beobachter-Beratungszentrums.  

Mehr Arbeit bedeutet auch mehr Stunden, die zu füllen sind. Wann man Überstunden leisten muss, lesen Sie in unserem Beobachter-Artikel «Muss ich Überstunden machen?».

Wie man das Thema Lohn am besten anspricht

Mehr Aufgaben, mehr Lohn. Sollte eigentlich logisch sein, ist es aber oftmals nicht. Als Arbeitnehmer muss man die Initiative ergreifen und das Thema bei der Chefin ansprechen.

Am besten überlegt man sich vorher, wo man besonders stark und besonders wertvoll für das Unternehmen ist, und macht sich eine Liste. Mehr Aufgaben und Verantwortung sind schon mal gute Argumente.

Weiterbildungen oder eine Beförderung gehören ebenfalls dazu. Man sollte sich auch eine konkrete Zahl überlegen. 

Ausführliche Tipps zur Lohnverhandlung gibt es in unserem Beobachter-Artikel «Ich will mehr Lohn!».