Die Zeit für Xelor ist abgelaufen
Zehn Angestellte und mehrere Firmen kamen finanziell zu Schaden, doch nun ist Schluss: Xelor, eine Uhrmacher-Ausbildungsstätte für Behinderte, ist geschlossen.
Veröffentlicht am 19. Juni 2012 - 09:25 Uhr
Bereits im März berichtete der Beobachter über den Inhaber Walter Stoop (siehe Artikel zum Thema). Der Gehbehinderte hatte bereits damals drei Mitarbeiter des Diebstahls beschuldigt. Nun sollen wieder zwei gestohlen haben. «Sie haben das Geschäftskonto geplündert», erklärt Stoop. Die Beschuldigten verneinen. «Wir haben nichts entwendet», sagt die Ex-Mitarbeiterin Adriana Koska. «Im Gegenteil: Meinem Bruder und mir stünden gemäss Vertrag insgesamt über 15'000 Franken Lohn zu. Bekommen haben wir nicht mal 5000.»
Das Betreibungsamt Walenstadt und die Amtsvormundschaft Sargans haben reagiert. «Ich habe gefährdeten Personen geraten, die Geschäftsverbindung zu Herrn Stoop zu prüfen», erklärt Stoops Beistand Markus Ebli. Im Übrigen werde eine Vormundschaft abgeklärt. Stoop sieht sich als Opfer. «Die wollen mich kaputtmachen. Wer berechtigte Forderungen hat, wird sein Geld bekommen», beteuert er und klagt über gesundheitliche Probleme.
Doch auch beim Thema Gesundheit erlebten die Ex-Mitarbeiter eine Überraschung. In einem vermeintlich unbeobachteten Moment Anfang März steht Stoop auf, geht mit einer für Gehbehinderte untypischen Leichtigkeit zur Toilette und verschwindet dort. Kurz darauf kommt er wieder zurück, lässt sich zurück in den Rollstuhl plumpsen und fährt davon. Angesprochen auf diese Beobachtung, wehrt sich Stoop standfest: «Laufen ist unmöglich.»
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