Ein Fest für die Simme
Von allem etwas: ein tosender Wasserfall, saftige Weiden, Alpenpanorama. Im Simmental wartet fast unberührte Natur.
aktualisiert am 20. Mai 2016 - 17:06 Uhr
Es rauscht nicht, es tost: Über eine Reihe hoher Felsen stürzt das Wasser der Simme 200 Meter in die Tiefe und sorgt für ohrenbetäubenden Lärm, vor allem im Frühsommer, zur Schmelzwasserzeit. Das Spektakel ist atemberaubend, ebenso atemberaubend ist der Start der Wanderung: Unglaublich steil schraubt sich der Weg neben den Fällen hinauf.
Aber keine Bange: Das erste Teilstück ist das anstrengendste. Hat man erst mal die sieben Quellen der Simme hinter sich gelassen, gehts weiter durch fast unberührte Natur: über saftige Bergweiden und entlang von Bächlein, über sanfte Hügel und mit Blick auf schroffe Kalksteinwände. Atemberaubend ist jetzt nur noch das Panorama. Von Wildstrubel bis Plaine Morte ist alles zum Greifen nah. Hier zeigt sich das Berner Oberland von seiner besten Seite, einfach ohne die Touristenmassen wie bei Eiger, Mönch und Jungfrau.
Nach zwei Dritteln der Wanderung lohnt sich ein kleiner Umweg: Von der Langermatte, mit 1850 Metern über Meer der höchste Punkt der normalen Route, ist es nur noch ein Katzensprung auf das 1999 Meter hohe Oberlaubhorn. Jetzt hat man bereits das Ziel vor Augen: das Berghaus auf der Iffigenalp im idyllischen Hochtal am Fuss des Rawilpasses. Der Heimweg wird nochmals atemberaubend: Meter um Meter quält sich der Bus auf dem schmalen Strässchen abwärts, zurück an die Lenk.
Anreise
Mit dem Zug via Spiez–Zweisimmen nach Lenk, Bus bis Endhaltestelle Simmenfälle (Gruppen müssen reservieren). Mit dem Auto Parkplätze in Lenk benützen und mit dem Bus zu den Simmenfällen.
Wanderung
Richtung Siebenbrunnen–Langermatte–Iffigenalp, durchgehend gut markiert und präpariert. Steiler Aufstieg (insgesamt 800 Höhenmeter), mehrere flache Abschnitte zum Durchatmen, nicht übermässig steiler Abstieg (300 Höhenmeter), Wanderzeit etwa dreieinhalb Stunden.
Variante
Ab Langermatte leichter Abstecher aufs Oberlaubhorn (1999 Meter über Meer) und wieder zurück; zusätzliche Wanderzeit eine Stunde.
Rückreise
Ab Iffigenalp mit dem Bus zurück nach Lenk (nur im Sommerhalbjahr).
Verpflegung
Mehrere Feuerstellen; Beizen bei den Simmenfällen, bei Siebenbrunnen sowie auf der Iffigenalp. Übernachtungsmöglichkeit im Massenlager bei Siebenbrunnen sowie im Berghaus Iffigenalp.