Für Wander- und andere Vögel
Ein Eisvogel flitzt über das Wasser, ein Silberreiher watet in Ufernähe, ein Biber nagt an einem Baumstamm, und irgendwo ruft ein Specht.
aktualisiert am 27. Mai 2016 - 14:24 Uhr
Willkommen am Klingnauer Stausee, einem Vogel-Biotop von europäischer Bedeutung. Von den rund 400 Vogelarten, die in der Schweiz bekannt sind, wurden hier schon über 300 gesichtet. Seltene Wasser- und Watvögel brüten, rasten oder überwintern am anderthalb Quadratkilometer grossen Stausee oder in den angrenzenden Auengebieten. Den Überblick haben Hobby-Ornithologen vom Beobachtungsturm am westlichen Ufer: Schautafeln zeigen auch Laien, welche Seebewohner am häufigsten hier sind.
Stausee? Klar, ab und an sieht man noch die Betonwand am Ufer, und auch das Kraftwerk mit den grossen Schleusen bei Koblenz ist nicht zu übersehen. Der Lärm der nahen Hauptstrasse und der Blick auf die Hochspannungsleitung, die vom Kraftwerk wegführt, verhindern, dass man dazu das Wort «Idylle» assoziiert. Doch in den 75 Jahren, in denen die Aare kurz vor der Einmündung in den Rhein gestaut wird, hat sich die Natur Stück für Stück zurückerobert. So besteht der Stausee heute auch aus Schlickflächen, jungen Auenwäldchen, Schilfzonen und einem Flachmoor. Auf kleinster Fläche lässt sich deshalb eine erstaunliche Vielfalt von Fauna und Flora erleben – auch jetzt, wenn einzelne Flachwasserzonen und Schilfgebiete zufrieren.
Und das Beste daran: Das Naturparadies liegt für viele fast vor der Haustür, ab Zürich ist man in einer halben Stunde dort. Der Rundweg ist gut ausgebaut, und Faule können nach der halben Strecke die Rückreise antreten: Vom Kraftwerk Koblenz ist man in wenigen Minuten beim Bahnhof. Wem die Vogelwelt fremd ist, der macht einen Abstecher nach Klingnau. Der Ort überrascht mit einer Altstadt, die in wundervoller Ruhe auf einem kleinen Hügel unweit des Sees liegt.
Anreise
Mit der Bahn nach Baden, dann mit der S-Bahn-Linie 27 nach Döttingen, von dort zu Fuss zur Aarebrücke, wo der Weg beginnt. Parkplätze auf der westlichen Seeseite bei der Brücke in Döttingen.
Weg
Zu Fuss dauert die Umrundung des Sees knapp drei Stunden. Schneller gehts per Velo oder Inlineskates. Der Rundweg ist teils asphaltiert und kinderwagen- und rollstuhlgängig.
Alternative für Hobby-Ornithologen (blau eingezeichnet)
ab Bahnhof Koblenz die steile Treppe in den Giriz-Wald hinunter und über die Eisenbahnbrücke ins Auengebiet Gippinger Grien.
Einkehren
Restaurants in Döttingen, Klingnau und Gippingen.