Wie viele Einkaufszentren wird auch der Letzipark in Zürich von Familien zum Wochenendeinkauf genutzt. Diesen Umstand will sich wohl der dort eingemietete Beate-Uhse-Shop zunutze machen: Das beim Eingang aufgehängte Schild «Zutritt für Jugendliche unter 16 Jahren nur in Begleitung der Eltern gestattet» liest sich im ersten Moment wie ein Verbotsschild. Der Haken dabei: Es erlaubt den Erwachsenen gleichzeitig, ihre minderjährigen Kinder ins Reich der Männerfantasien, Möpse und Masturbationshilfen mitzunehmen. Dass Eltern tatsächlich samt Nachwuchs in den Sexshop kommen, bestätigt die Verkäuferin.

Stichproben des Beobachters ergaben: Fünf von sieben angefragten Schweizer Beate-Uhse-Shops gewähren Jugendlichen unter 16 Jahren Eintritt. «Ob mit oder ohne Eltern – das ist verboten», sagt Karl Steiner, Informationsbeauftragter der Kantonspolizei Zürich, und betont: «Aber nicht nur die Läden, auch die Eltern machen sich strafbar.»

Die Sexshops gehören Heinz Bleisch. Seine Winterthurer Firma Beate Uhse Erotic Trends ist Lizenznehmerin der deutschen Marke Beate Uhse und betreibt schweizweit über 30 Filialen. Von einem Verstoss gegen das Pornografiegesetz will man nichts wissen: «Bei uns können Jugendliche im Schutzalter nur in Ladenbereiche, in denen keine Pornografie zugänglich ist», sagt Unternehmenssprecher Jan Brönnimann. Das Personal achte auf die Einhaltung dieser Regel. Aber auch die Eltern hätten dafür zu sorgen, dass ihre Kinder nicht in den Hardcore-Bereich gelangten. «Zudem», so Brönnimann, «gelten selbst naturgetreu nachgebildete Vibratoren und Dildos gemäss Rechtsauslegung nicht als pornografisches Material.»

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