Milan Dimitrov* (Name geändert) war 28, als er voller Träume in die Schweiz kam. Jetzt ist er 47 und geht gebückt, das linke Bein schleift er nach. Sein Körper schreie vor Schmerz, der Kopf sei einfach nur müde, sagt er. Zu viel ist passiert, er weiss nicht, wo anfangen. Beim Unfall? Als er verhaftet wurde? Beim Gerichtsprozess? Die Fetzen seiner Erinnerungen flattern durch das Gespräch.

Es gehe ihm nicht um Geld, sagt er dann etwas pathetisch. «Ich will Gerechtigkeit.» Aber er habe erfahren müssen, dass recht haben und recht bekommen zwei verschiedene Dinge sind. Er habe sich nicht vorstellen können, dass so was passieren könne, nicht in seinen schlimmsten Albträumen.

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