Manchmal ist es einfach, einer Illusion zu folgen. Martin Brande* (Name geändert) sucht einen Flirt und der Mann, der sich Chen Wei nennt, Geld. Beide zimmern ein Luftschloss, das am Ende platzt wie eine Seifenblase.
Es ist der 28. Januar 2021, Martin Brande steht im Garten seines Hauses in einem thailändischen Badeort und blickt in die Grube, die ein Swimmingpool werden soll. Dann zückt er sein Handy und öffnet die Dating-App Grindr. «Langweilig» sei ihm gewesen, erinnert er sich. Grindr zeigt ihm eine Liste von Männern, die sich in der Nähe befinden sollen. Ein Foto gefällt ihm besonders: ein junger Mann mit Bart, die schwarzen Haare rechts gescheitelt und mit Pomade in Form gehalten. Er trägt einen schwarzen Rollkragenpullover, darüber eine weisse Strickjacke mit roten Streifen.