Bei «Erdgas Zürich» gibt man sich unwissend: «Unser Gaspreis ist seit April unverändert. Von höheren Preisen haben wir noch nichts gehört.»

Das dürfte sich bald ändern: Der rasant steigende Preis für Heizöl wird sich auf das Erdgas übertragen. «Weil die beiden Preise aneinander gekoppelt sind, wird es beim Erdgas einen Nachholbedarf geben», sagt Andreas Grossen vom Verband der Schweizer Gasindustrie. Die Anpassung nach oben oder unten vollziehen die Lieferfirmen aus Deutschland, Holland oder Italien jeweils mit einer Verzögerung. Deshalb wird sich der Anstieg laut Grossen «erst in den kommenden Monaten auswirken».

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Die Kopplung der Preise ist ein Unding, denn Erdöl und Erdgas sind völlig unterschiedliche Energieträger. Sie werden anders gewonnen, anders transportiert, anders gelagert. Und: Das Gas stammt vorab aus Holland und der Nordsee, die grössten Ölfelder liegen in Saudiarabien, Irak und Kuwait. «Weil Öl und Gas in direkter Konkurrenz stehen, ist eine Kopplung der Preise logisch», sagt Hans-Peter Bornhauser, Chef des Hauptimporteurs Swissgas.

Kritischer tönt es beim Bund. Im Gasmarkt fehle der Wettbewerb, sagt Martin Renggli vom Bundesamt für Energie. «Deshalb ist der Gaspreis ein künstlicher Tarif und kein Marktpreis.» Im nächsten Jahr will der Bundesrat deshalb über eine Öffnung des Gasmarkts diskutieren.