Beobachter: Träumen Sie noch von jener Nacht im Juli?
Remo Schmid: Nein, nicht mehr. Zum Glück endete sie nicht so schlimm, wie sie hätte enden können.

Beobachter: Sie sehen die Frau, die Sie gerettet haben, bis heute.
Schmid: Ja. Und mir ist, als hätte ich eine Schwester hinzugewonnen. Schwierig zu erklären. Es ist eine Verbundenheit da, die so schnell nicht weggehen wird, egal, wie oft wir uns sehen. Ihre Mutter hat sich ebenfalls bei mir gemeldet, ich durfte ihre ganze Familie kennenlernen.

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Beobachter: Wie geht es der Frau?
Schmid: Dementsprechend gut. Klar, so etwas vergisst man nicht. Ich weiss, dass sie nächstes Jahr heiraten wird, sie hat mich zur Hochzeit eingeladen. Ich freue mich für sie und hoffe, dass sie das Andere vergessen kann.

Beobachter: Was werden Sie mit dem Preisgeld tun?
Schmid: Meinen engsten Freunden helfen. Zudem habe auch ich selber keine rosige Zeiten hinter mir.

Beobachter: Machen Sie eine Party?
Schmid: Sicher nicht. Party war früher. Ich habe inzwischen andere Prioritäten.

Beobachter: Wie fühlen Sie sich als Gewinner des Prix Courage?
Schmid: Ich bin derart überwältigt, ich muss erst meine Gedanken sortieren.

«Ich habe den Überblick verloren, es schrieben so viele auf Facebook, Instagram, Whatsapp, SMS.» 

 

Remo Schmid über die Reaktionen auf den Prix Courage

Beobachter: Wie hat Ihr Umfeld auf den Prix Courage reagiert?
Schmid: Ich habe den Überblick verloren, es schrieben so viele auf Facebook, Instagram, Whatsapp, SMS… man sprach mir Mut zu, sang sogar Lieder. Es half mir sehr in jener Zeit, in der es mir selber nicht gut ging. Ich danke allen, auch allen Nominierten, die ich für ihre Leistungen bewundere, und ich danke vor allem meinem Chef und lieben Freund David.

Beobachter: Würden Sie wieder so reagieren?
Schmid: Ja. Ohne eine Sekunde nachzudenken. Ja.

Beobachter: Einmal nahmen Sie einem Räuber die Beute wieder ab.
Schmid: Das ist ein paar Jahre her, ich war noch Briefträger bei der Post, da rannte mir ein Räuber entgegen. Er hatte die Migros-Filiale in Zürich-Wipkingen überfallen. Ich habe ihn gestoppt und rannte mit der Kasse zur Migros – und er hinter mir her.

Beobachter: Aber Sie waren schneller.
Schmid: Ja, ich bin schliesslich Fussballer.

Prix Courage 2017: Der Gewinner heisst Remo Schmid!

Der diesjährige Prix Courage des Beobachters geht an Remo Schmid (31) aus Dübendorf ZH. Pfarrer Ernst Sieber wurde zudem für sein Lebenswerk geehrt.

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Der Gewinner des Prix Courage 2017: Remo Schmid
Quelle: Christian Schnur