Als sie ihren roten Kleinwagen auf dem Hof ihrer Eltern parkiert, rennt der Berner Sennenhund los. Er bellt, springt am Auto hoch, und Anna Ambühl* sagt: «Ach, Hunde sind nicht meine Lieblingstiere.» Dabei gab es immer einen Hund auf dem Bauernhof, auf dem sie aufgewachsen ist, durch Wald und Wiesen getrennt vom nächsten Dorf. «Meine Schwester und ihre Kinder haben den Hund geliebt. Auch er da, Teddy, flippte völlig aus, wenn sie zu Besuch waren.»
Auf dem Hof waren die Kinder seit bald zwei Jahren nicht mehr. Kurz vor Weihnachten, im Dezember 2018, hat Anna Ambühl sie zum letzten Mal gesehen. An dem Tag, als ihre Schwester, die Mutter der fünf Kinder, beerdigt wurde. Das älteste war damals zehn, das jüngste feierte wenige Tage später seinen dritten Geburtstag. Ihr Vater will nicht, dass sie Kontakt mit der Familie seiner verstorbenen Frau haben.