In Internetforen preisen Frauen ein neues Wundermittel gegen wunde Brustwarzen an: den Laser. Sein Lichtstrahl soll die kleinen, schmerzhaften Risse heilen, die beim Stillen auftreten können. Glaubt man den Lobpreisungen der gelaserten Mütter, haben traditionelle Hausmittelchen wie Kompressen mit Salbeitee, Salben aus Wollfett oder Infrarotlampen ausgedient. Aber ist die Laserbehandlung tatsächlich die ideale Lösung bei Stillleid, das Frauen oft dazu veranlasst, früh abzustillen?

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Aarau setzt auf das Gerät, Zürich nicht

Das Kantonsspital Aarau findet offenbar: ja. Es wirbt neuerdings auf seiner Website für diese «schmerzfreie Therapie». Bislang gibt es jedoch keine wissenschaftlichen Studien, die die Heilkraft des Lasers bei entzündeten Brustwarzen belegen. Das Lasergerät sieht aus wie ein Kugelschreiber und wird dicht über der Mamille hin- und herbewegt - ohne diese zu berühren und zu erwärmen. Vertrieben wird das Gerät in der Schweiz seit Jahren von der ehemaligen Firma Lasotronic Schweiz, die ihren Sitz mittlerweile nach Ungarn verlegt hat. Ein pensioniertes Gründungsmitglied verkauft hierzulande den Laser für 2500 Franken und schult die Stillberaterinnen. Kritik übt nun just das Universitätsspital Zürich, das den Laser bis vor zwei Jahren regelmässig einsetzte. Die Leiterin einer Wochenbettabteilung und ehemalige Stillberaterin am Unispital, Heidi Rennhard-Hollenweger, machte im Stillberatungszentrum einen einjährigen Blindversuch. Das Resultat: Die Laserbehandlung führte nicht zu einer schnelleren Heilung als andere Methoden. Deshalb ist diese Therapie nicht mehr Standard: «Die Lasertherapie ist kostspielig, da mehrere Konsultationen nötig sind. Auch ist vielen Frauen der Gedanke, sich die Brustwarzen zu lasern, unangenehm», sagt Rennhard-Hollenweger. Das Universitätsspital setzt nun auf ein neues «Wundermittel» gegen wunde Brustwarzen: Eine Hightechfolie soll die Feuchtigkeit der Haut erhalten und dadurch den Heilungsprozess beschleunigen.

Fachfrauen schwören auf Prävention

Doch egal ob Folie, Laser oder Hausmittel - Fachfrauen sind sich einig, dass nichts über die Prävention geht. Darum sollten die Frauen beim Stillen besser unterstützt werden, denn falsche Positionen können Entzündungen verursachen.