Die Ferien sind vorbei. Tausende von Schweizern ärgern sich über mitgebrachte Geldnoten und Münzen aus Italien, Frankreich oder Griechenland. Denn diesmal kann man das fremde Geld nicht einfach für die nächsten Ferien aufheben. Die grösste Währungsunion aller Zeiten steht bevor: Am 1.1.2002 stellen zwölf Länder der EU auf den Euro um. Insgesamt 50 Milliarden Münzen und 15 Milliarden Banknoten im Gesamtwert von 666 Milliarden Euro ersetzen dann im «Euroland» die nationalen Währungen.

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Wertlos wird das alte Geld jedoch nicht sofort. Bis zum 28. Februar 2002 kann man in der Eurozone noch mit den alten Währungen bezahlen. Danach sind D-Mark und Drachmen in den Läden zwar nichts mehr wert – doch in den Geschäftsbanken der Euroländer werden Noten und Münzen bis zum 30.6.2002 umgetauscht.

In der Schweiz kann man die ausländischen Geldnoten bis zum 31.12.2001 in jeder Bank in Franken umtauschen oder sich aufs Konto gutschreiben lassen. Und ab dem 3. Januar sind Auszahlungen in Euro möglich. Das ist allerdings teuer, weil Schweizer Banken die Fremdwährungen nämlich erst in Franken und dann in Euro umwechseln müssen – ein Doppelumtausch, bei dem auch die Wechselmarge doppelt berechnet wird.

Wer sein Geld bis zum 28. Februar noch immer nicht umgetauscht hat, muss zudem happige Extragebühren berappen. Reisechecks in europäischen Altwährungen sollte man auf jeden Fall noch vor dem Jahreswechsel umtauschen.

Bei einem Mammutunterfangen wie der Währungsunion sind Pannen programmiert. So rechnen die Banken mit akuten Bargeldengpässen um den Jahreswechsel. Das könnte auch die Urlaubsfreude der Schweizer trüben, die ihre Winterferien in einem «Euroland» verbringen wollen. Die Banken empfehlen Reisenden aus der Schweiz, nur ein Minimum an Bargeld des Reiselands mitzunehmen und vor allem mit Kredit- und EC-Karten zu zahlen.

Ist der erste Wirrwarr der Währungsunion überstanden, profitieren auch die reiselustigen Schweizer von der neuen Einheitswährung. Fast alle Lieblingsdestinationen der Eidgenossen gehören künftig zur Eurozone. Das erleichtert den Geldwechsel und Preisvergleiche. Und die übrig gebliebenen spanischen Euromünzen kann man getrost für die Griechenlandreise im nächsten Sommer aufbewahren.

Selbst der Besuch der Wechselstube erübrigt sich in Zukunft, weil man an den Geldautomaten einiger Schweizer Banken auch Euro beziehen kann. Und wenn nach der Heimreise noch ein paar Euroscheine in der Brieftasche sind, muss man für den Umtausch auch nicht mehr zur Bank: Migros und Coop akzeptieren die neue Währung landesweit und zahlen das Wechselgeld in Schweizer Franken aus.