Das dicke Geschäft mit den Zusatzversicherungen
Die Finma hat festgestellt, dass die Krankenkasse CSS ihren Zusatzversicherten jahrelang zu hohe Prämien verrechnet hat. Doch das ist nicht das einzige Problem: Die allermeisten Zusatzversicherten zahlen hohe Prämien für Leistungen mit fragwürdigem Nutzen. Das hat eine Beobachter-Analyse gezeigt.
René V.* (Name der Redaktion bekannt) ist pensionierter Chef eines Privatspitals. Doch er sagt: «Selbst ich kann überhaupt nicht begreifen, warum mein Spitalaufenthalt so viel gekostet hat. Der Rechnungsbetrag ist meiner Ansicht nach übertrieben.»
René V. ist 82 und halbprivat versichert. Wegen Corona musste er für zwei Wochen ins Lindenhofspital in Bern. «Ich lag in einem Zweierzimmer, das ich mit einem allgemeinversicherten Patienten teilen musste.» Er fragt sich, warum ihm 1300 Franken zusätzlich für «Hotellerie und Pflege halbprivat» verrechnet wurden, die der Allgemeinpatient nicht zahlen musste. «Mir ist nicht klar, welche Leistungen ich dafür erhielt.»