Genf, 19. Dezember 2014. In der Praxis eines Hausarztes sitzt eine Patientin mit einem Leberleiden. Sie hat gehört, es gebe neue Medikamente, die sie heilen können. Der Arzt ist einverstanden. Er drückt ihr ein Rezept in die Hand. Die 84 Pillen des US-Pharmakonzerns Gilead kosten atemberaubende 60'000 Franken. Das Rezept löst einen fünfjährigen Rechtsstreit aus und erzeugt kiloweise Akten. Warum?
Das Medikament gegen Hepatitis C ist hoch wirksam und sehr teuer. So teuer, dass das Bundesamt für Gesundheit 2014 die Abgabe einschränkte, um die Krankenkassen
vor den gewaltigen Kosten zu schützen. Bekommen sollten die Pillen nur jene Patienten, deren Leber schon stark geschädigt war. Und nur Spezialärzte durften das Medikament verschreiben.