Die Enttäuschung unter Frauen war gross, die Versprechen waren es ebenso. Nachdem im September an der Urne sehr knapp entschieden worden war, das Pensionsalter auf dem Rücken der Frauen zu erhöhen, gelobten Politikerinnen von links und Politiker von rechts, dass die Frauen in der zweiten Säule bessergestellt werden müssen. Die Zeit sei reif. Die Zeit sei jetzt.

Denn ja: Auch im Jahr 2022 haben Frauen ein grosses Risiko, im Alter wenig Geld auf der Seite zu haben. Sie erhalten laut Bundesamt für Statistik 11,5 Prozent weniger Lohn. Und verlieren durch Schwangerschaft, Mutterschaftsurlaub, oft schwierigen Wiedereinstieg und Teilzeitarbeit enorm viel Lebenseinkommen. Das wirkt sich auf ihre Renten aus. Männer erhalten im Alter rund einen Drittel mehr. Der Unterschied nennt sich Gender Pension Gap.

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Das Zauberwort «Erziehungsgutschriften»

Wie kann diese Ungleichheit ausgeglichen werden? Darüber streiten sich gerade alle. Mitten in der hitzigen Debatte tauchte die Idee von Erziehungsgutschriften auf. Fast wie ein Zauberwort. Können Erziehungsgutschriften Frauenrenten verbessern? Ja, sagt Rafael Lötscher, Leiter des Vorsorgeberaters Pensexpert.