Familie Tschofen: «Dank Freund zur Familie geworden»
Eigentlich möchte Rahel (Bild Mitte) lieber Anita heissen: «So hat man mich als Baby im Spital genannt, weil ich noch keinen Namen hatte. In Peru heissen viele Mädchen Anita.» Sämi (rechts) hingegen möchte Sämi bleiben. Auf seinen zweiten Namen Jose verzichtet der Zwölfjährige: «Ich bin Schweizer.»
Seine zwei Jahre ältere Schwester findet das ungerecht: «Ich möchte meine leiblichen Eltern gern kennen lernen vielleicht auch nur ein Bild von ihnen sehen. Aber das ist hoffnungslos, über meine Herkunft weiss man eigentlich nichts. Bei Sämi kennt man immerhin die Mutter, aber er interessiert sich überhaupt nicht dafür.»
Zusammengekommen ist die Familie durch die Vermittlung eines Bekannten, der in Peru als Entwicklungshelfer tätig war. Er kannte eine einheimische Sozialarbeiterin, die gelegentlich Adoptiveltern für verlassene oder uneheliche Kinder suchte. «Wir hatten uns eigentlich bei einer Vermittlungsstelle angemeldet und überhaupt nicht damit gerechnet, auf privatem Weg zu Kindern zu kommen», sagt Therese Tschofen. «Auf eigene Faust wären wir nie nach Peru gegangen.
Wir hatten ein riesiges Glück.»
Wenn sie drei Wünsche frei hätte, sagt Rahel, «dann wäre einer, dass ich mein Leben ganz schnell zum Anfang zurückspulen und in Peru leben könnte, um zu sehen, wie es dort ist. Dann möchte ich entscheiden können, wo ich leben will ob hier oder dort. Aber eigentlich gefällt es mir hier.»