Rund um die Geburt läuft einiges falschKrise im Kreisssaal
Zu wenig Hebammen, zu viele Kaiserschnitte, Gewalt gegen Schwangere: Warum Gebären nicht einfach eine sehr private Erfahrung ist. Sondern ein hochpolitisches Thema.
Diese Geschichte will zeigen, wie eine Geburt im Spital abläuft, dort, wo 96,5 Prozent der Schwangeren in der Schweiz gebären.
Wir schildern in der weiblichen Form, alle sind mitgemeint.
Wir beschreiben eine durchschnittliche Geburt einer Erstgebärenden, eine vaginale Geburt, termingerecht. Kein Frühchen, keine Zwillinge, keine Komplikationen.
Die Geschichte soll auch zeigen, welche Leerstellen es in der Forschung, im Alltag, in der Praxis und in der Politik gibt. Denn Geburt ist auch Gesundheitspolitik.
Wochen bevor deine Mutter ihre erste Wehe spürt, hat deine Geburt bereits begonnen. Diese Erfahrung teilst du mit jedem Menschen, auch wenn du dich später nicht daran erinnern wirst.
Du scheuerst gegen den Gebärmutterhals deiner Mutter, bis er sich entzündet. So setzt du ihre Hormone und damit deine Geburt in Gang.
Genauso wie die 89'400 Babys, die letztes Jahr in der Schweiz zur Welt gekommen sind. 245 täglich. So viele wie seit 50 Jahren nicht mehr.