Zwei Jahre hat der 36-jährige Schweizer Jona Neidhart im Ukrainekrieg gekämpft. Unter anderem als Maschinengewehrschütze. Seit Mitte Juni ist er zurück. Der Beobachter traf Neidhart wenige Wochen vor seiner Rückkehr in Kiew in einer Mormonengemeinde, der er seit seiner Kindheit angehört. Im Gespräch erzählt Neidhart von seiner Motivation, in den Krieg zu ziehen, und erläutert, was das mit seinem Glauben zu tun hat und warum es in seinen Augen keine Sünde ist, Menschen zu töten.
Wann haben Sie entschieden, in der Ukraine in den Krieg zu ziehen – und warum?
Ich musste weinen, als der Krieg begann – konnte mich nicht mehr konzentrieren. Mein Studium, meine Arbeit – alles wurde mir zur Last. Ich habe dann auch gebetet, um herauszufinden, was ich tun soll. Da spürte ich im Herzen, dass ich in die Ukraine muss.