«Wenn der Frühdienst kam, habe ich oft geweint. Ich war einfach nur froh, dass nichts Schlimmes passiert war in der Nacht.»
«Jeder Tag ist eine Zerreissprobe – zwischen dem, was ich tun müsste, und dem, was möglich ist. Es passieren gefährliche Fehler.»
«Nach mehr als einem Jahr Corona-Ausnahmezustand bin ich am Ende, der Akku ist leer.»
«Einmal habe ich einem Patienten ein Medikament falsch dosiert. Es war Glück, dass nichts passiert ist. Uns fehlt die Zeit, extra vorsichtig zu sein.»
«Auf der psychiatrischen Station sind Gespräche unser einziges Werkzeug. Viel mehr gibt es nicht, nur noch Medikamente. Wenn wir für Gespräche keine Zeit mehr haben, was leisten wir noch für die Gesundheit unserer Patienten?»
Wir haben nach Pflegefachkräften gesucht, die von ihrer Arbeit erzählen. Die Rückmeldungen kamen schnell und dutzendfach. Aus dem ganzen Land, von Pflegeheimen bis zu psychiatrischen Einrichtungen, von den Akutspitälern bis zur Spitex. Sie alle klingen gleich. Zu viele Patienten, zu viel Druck. Zu wenig gut ausgebildetes Pflegefachpersonal, zu wenig Zeit. Und zu viele Fehler. Nicht erst seit Corona.