Fany Flores zeigt auf dem Handy Fotos ihrer drei Enkelkinder. Sie wischt sich eine Träne aus dem Auge und rückt die feine Brille zurecht. Die 64-Jährige will zurück nach Bolivien und ihre Enkel wiedersehen, sobald es die Corona-Situation vor Ort zulässt. «Ich möchte sie auf den Schoss nehmen, umarmen, aufwachsen sehen.»

Anders als ihre eigenen vier Kinder: Ihr Jüngster war neun, als Flores die Familie verliess, um in der Schweiz zu arbeiten. Als Sans-Papiers ohne Aufenthaltsgenehmigung. Sie arbeitete täglich von sechs Uhr morgens bis abends spät. Auch samstags und sonntags. Es war ein Leben in ständiger Angst aufzufliegen.

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