Veröffentlicht am 14. Oktober 2021 - 11:10 Uhr
Zum Geburtstag bekam Fany Flores ein Foto mit den Porträts ihrer vier mittlerweile erwachsenen Kinder geschenkt.
Fany Flores zeigt auf dem Handy Fotos ihrer drei Enkelkinder. Sie wischt sich eine Träne aus dem Auge und rückt die feine Brille zurecht. Die 64-Jährige will zurück nach Bolivien und ihre Enkel wiedersehen, sobald es die Corona-Situation vor Ort zulässt. «Ich möchte sie auf den Schoss nehmen, umarmen, aufwachsen sehen.»
Anders als ihre eigenen vier Kinder: Ihr Jüngster war neun, als Flores die Familie verliess, um in der Schweiz zu arbeiten. Als Sans-Papiers ohne Aufenthaltsgenehmigung. Sie arbeitete täglich von sechs Uhr morgens bis abends spät. Auch samstags und sonntags. Es war ein Leben in ständiger Angst aufzufliegen.