Leah: «Für mich ist das ein ganz normales Gefühl. Es gibt zwar einige, die mir aus Versehen noch ‹sie› sagen, aber die meisten sprechen mich richtig an. Seit ich auf die Welt gekommen bin, habe ich gesagt, dass ich ein Bub bin. Ich habe ein Schlitzli. Aber ich bin kein Mädchen.»
Leah Signer* ist neun Jahre alt, besucht die dritte Primarklasse, fährt gern Ski, liebt Breakdance und hilft daheim regelmässig beim Kochen. Leah sieht aus, wie man sich einen typischen Jungen vorstellt: kurzes, blondes Haar, Löcher in den Jeans, weiter Kapuzenpullover. Meistens ist Leah draussen am «Umerueche». Stillsitzen ist keine Option.
Wenn man es nicht weiss, merkt man nicht, dass Leah ein Transkind ist. Er ist mit weiblichen Geschlechtsmerkmalen geboren worden, fühlt sich aber als Junge. Die Diagnose im Fachjargon: Geschlechtsinkongruenz. Das körperliche und das psychische Geschlecht stimmen nicht überein.