Kürzlich hat der Inhaber der Einzelfirma «Schellenberg Consulting» und Dozent für Betriebswirtschaft an der Uni Bern ein weiteres umstrittenes Gutachten abgeliefert: Im Prozess gegen die PWM AG in Wollerau SZ, die 800 Anleger um gut zwölf Millionen Franken brachte, bescheinigte Schellenberg die «Werthaltigkeit» der Gold- und Edelsteinmine «Noble Mineral Mining» in der Zentralafrikanischen Republik, wenn auch mit relativierenden Einschränkungen.

Unbeeindruckt verurteilte das Gericht im Kanton Schwyz den Hauptangeklagten C. G. in erster Instanz zu 27 Monaten Haft. G. ist ein alter Bekannter, der mit schneeballähnlichen Verkaufssystemen wie Royal Plan AG schon Millionenkonkurse zu verantworten hatte und in Deutschland vier Jahre wegen Betrugs absitzen musste. Die Besitzverhältnisse bei «Noble Mineral Mining» sind unklar. Bisher wurden bloss Verluste produziert. Schellenberg, der die Mine nur aus Akten kennt, stützt seine Beurteilung massgeblich auf geologische Untersuchungen von zwei belgischen Experten. Doch diese bestätigen lediglich, dass es sich um «lohnenswerte Lagerstätten» handeln könnte.

Mit Hinweis auf seine Schweigepflicht meint Schellenberg nur: «Ich habe noch nie meine Seele verkauft und mache keine Gefälligkeitsgutachten.»
 

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