7 seltsame Eigenschaften unseres Körpers
Warum schwitzen wir oft schon bei gut 20 Grad? Antworten auf Fragen, die unter den Nägeln brennen.
aktualisiert am 1. März 2018 - 11:44 Uhr
Der Körper hat seinen Wärmehaushalt – jahreszeitlich angemessene Kleidung vorausgesetzt – auf einen Lufttemperaturbereich bis 20 Grad optimiert. Kommen dazu noch mittlere Luftfeuchtigkeit, Windstille und etwas Schatten, fühlen wir uns wohl. Regulationsmechanismen sorgen dafür, dass sich Wärmegewinn und Wärmeabgabe unter diesen Bedingungen einigermassen die Waage halten und unser Körper seine gut 37 Grad bewahren kann.
Wehe jedoch, die Luft ist feucht! Dann funktioniert die Kühlung durch Verdunstung von Schweiss nur eingeschränkt, und schon kommen uns die eigentlich angenehmen 20 Grad deutlich wärmer vor. Über seine
etwa zweieinhalb Millionen Schweissdrüsen versucht der Körper nachzuregulieren. Die Drüsen an Stirn, Achselhöhlen, Handflächen und Fusssohlen arbeiten auf Hochtouren. Sie beginnen, zur Kühlung mehr und mehr Schweiss zu produzieren – ohne grossen Erfolg. Streicht hingegen Wind am Körper entlang, wird uns sofort kühler.
Sinkt die Körpertemperatur nach längerer Abkühlung im Swimmingpool unter die gewohnte Temperatur von 37 Grad, steuert der Organismus mit allen verfügbaren Mitteln dagegen. Es geht ums Überleben, also tut er, was er kann. Erst stellt er die kläglichen, uns im Lauf der Evolution verbliebenen Körperhaare auf, in der Hoffnung, wärmende Luftschichten im «Fell» anzusammeln. Wegen der kärglichen Behaarung des Durchschnittsmenschen resultiert daraus nur die wenig hilfreiche Gänsehaut. Also werden in der nächsten Stufe des Kampfs gegen die Kälte die Muskeln in schneller Folge abwechselnd angespannt und entspannt, um dadurch Wärme zu produzieren. Wir beginnen unkontrolliert zu zittern. Da der Mechanismus auch Muskeln im Gesicht betrifft, klappern in schweren Fällen von Frieren irgendwann die Zähne mit.
Unsere Stimme ertönt, wenn im Kehlkopf zwei Stimmfalten in Schwingung versetzt werden. Kinder haben noch einen kleinen Kehlkopf und kurze Stimmfalten, die mit höherer Frequenz schwingen: Die Stimme ist entsprechend hoch. Wächst der Kehlkopf, wird die Stimme tiefer. Weil auch die Aufhängemuskulatur des Kehlkopfs die Schwingung der Stimmfalten beeinflusst, verändert sich die Stimme im Alter wieder. Denn auch wenn es niemand gern hört: Mit zunehmendem Alter bilden sich die Muskeln im gesamten Körper etwas zurück.
Bei den Halsmuskeln hat das Auswirkungen auf die Stimme. Zudem ist die Kehlschleimhaut bei älteren Menschen oft trockener, und die Befeuchtung der Stimmfalten wird gestört. All das führt bei alternden Männern manchmal zu einer knarrenden oder knarzenden Stimme, die dünner und oft etwas höher wird. Frauen kommen gewöhnlich besser weg. Weil ihnen in der Pubertät das enorme Kehlkopfwachstum und somit der Stimmbruch erspart bleibt, wird ihre Stimme mit zunehmendem Alter nur gut zwei Töne tiefer. Dank regelmässigem Training kann die Stimme aber auch bis ins hohe Alter jugendlich klingen.
Grundsätzlich wachsen menschliche Haare knapp einen Zentimeter pro Monat. Warum aber sind dann die schmückenden Haare auf der Männerbrust in der Regel nicht länger als ein paar Zentimeter, während die Kopfhaare länger und länger wuchern? Das liegt daran, dass die Maximallänge eines Haars von seiner Lebenserwartung abhängt. Ein Kopfhaar wird im Schnitt sechs Jahre alt. Dann stellt es sein Wachstum ein und fällt einige Zeit später aus. Brust- und Achselhaare ereilt dieses Schicksal schon nach sechs Monaten, Beinhaare nach zwei. Mehr als ein paar Zentimeter Wachstum liegen in dieser Zeit nicht drin. Dafür ist das Haar auf des Mannes Brust immer besonders frisch.
Wenn Sie Durchschnittsfüsse haben, wovon wir hier ausgehen wollen, hilft ein Blick auf den eigenen, auch pilzfreien Fuss weiter. Sie werden feststellen, dass der dritte und der vierte Zeh sich offenbar besonders zueinander hingezogen fühlen und eng nebeneinanderstehen. Daher hält sich Feuchtigkeit zwischen ihnen besonders lange, Fussschweiss zum Beispiel. Je feuchter und wärmer die Umgebung, desto wohler fühlt sich der Fusspilz. So findet er an diesem Ort meist sein Lieblingsplätzchen. Orthopäden bestätigen, dass bei Menschen mit Vorliebe für modisch-spitzes Schuhwerk der kleine Zeh oft so verformt ist, dass er eng an den vierten Zeh gepresst wird. In solchen Fällen findet der Pilz dort seinen Lieblingsplatz.
Blut verdankt seine rote Farbe dem Farbstoff Hämoglobin, aus dem die roten Blutkörperchen zum Grossteil bestehen. Wird ein Blutgefäss beschädigt, fliesst Blut in das umliegende Gewebe. Wenn es dort gerinnt, verfärbt es sich bläulich dunkelrot. Mit der Zeit wird es durch Enzyme abgebaut. Wie weit der Abbau schon vonstattengegangen ist, kann man anhand der aktuellen Färbung erkennen. Zuerst wird das rote Hämoglobin zu bräunlichem Verdoglobin abgebaut. Dieses wiederum wird in Biliverdin umgewandelt, das grün ist. Die gelbbraune Färbung entsteht durch die Umwandlung zum Abbauprodukt Bilirubin. Und bald danach hat die Stelle wieder ihre natürliche Farbe zurück.
An Fingern und Füssen ist die Haut dicker als am Rest unseres Körpers. Immerhin wird sie an diesen Stellen Belastungen ausgesetzt, von denen zartere Stellen verschont bleiben. Dickere Haut saugt aber auch mehr Wasser auf, wenn wir zu lange im Schwimmbecken planschen. Sie wird dadurch noch dicker und etwas heller und quillt irgendwann so sehr auf, dass sich Runzeln bilden. Zum Glück glättet sich die Haut beim Trocknen schnell wieder.