Sandra Suter* erzählt: «Ich sah alles doppelt: die Untertitel im Kino, die Abfahrtszeiten auf der Anzeigetafel im Bahnhof, das Gegenüber im Gespräch.» Doch anzusehen war ihr nichts. Andere Leute bemerkten bei der 53-Jährigen das Schielen nur mit geübtem Auge oder wenn sie sehr müde war.
Rund sechs Prozent der Bevölkerung schielen. Bei zwei Prozent sieht man nicht, dass die Augen nicht parallel ausgerichtet sind: Sie leiden an einem sogenannten Mikroschielen. Als erste Massnahme wurde bei Sandra Suter eine durchsichtige Folie mit vertikalen Linien auf ein Brillenglas geklebt. Die Linien zwingen das Auge, gerade zu sehen. Doch kaum nahm sie die Folie weg, waren die Doppelbilder wieder da.
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