«Ich lasse mich nicht schubladisieren»: Diesen Satz hört man häufig. Viele Menschen haben den Wunsch, so sein zu dürfen, wie sie sind, ohne Festlegung durch andere, ohne Klassifikation von aussen. Dies gilt heute für das Geschlecht ebenso wie für die sexuelle Orientierung, für den Lebensstil, für das Aussehen oder für Persönlichkeitszüge.
Was heute für viele selbstverständlich ist, stellt einen Bruch mit einem jahrhundertealten Verständnis der Welt dar, das auf Einteilungen basierte. Nahezu alles und jedes wurde im Verlauf der Jahrhunderte klassifiziert, in Über- und Untergruppen aufgeteilt: Tiere, Pflanzen, Menschen, Epochen, Kunst- und Musikrichtungen. Solche Klassifikationen schaffen Ordnung, erlauben es, miteinander zu kommunizieren. Sie sollen Sinn und Zweckmässigkeit stiften.