Veröffentlicht am 31. Mai 2022 - 18:02 Uhr
Der Škoda Octavia ist seit Jahren ein Renner. 45'770 Franken beträgt der Listenpreis für die Kombiversion mit dem 190 PS starken 2.0-TSI-Motor. Stichproben bei zufällig ausgewählten Schweizer Škoda-Händlern ergaben: Den besten Preis offerierte mit 41'590 Franken eine Škoda-Vertretung aus der Innerschweiz.
Deutlich preiswerter gibts das identische Modell bei einem Direktimporteur: 33'989 Franken. Satte 7'601 Franken oder 18 Prozent beträgt die Differenz zur günstigsten Markenhändlerofferte. Das Angebot schlägt selbst die Offerte eines grenznahen Autohändlers. 36'520 Franken verlangte der deutsche Händler für den Škoda.
Ein ähnliches Bild zeigt sich beim VW Tiguan, auch sehr beliebt bei Schweizer Autofahrerinnen und Autofahrern. Der Preisvorteil des Direktimporteurs gegenüber dem günstigsten Schweizer Händler beträgt 6'311 Franken (14 Prozent). Beim günstigsten deutschen Händler kostet der Tiguan mit 39'490 Franken praktisch gleich viel. Allerdings muss der Kunde das Fahrzeug selber verzollen und in die Schweiz überführen. Beim Direktimporteur steht das Auto fertig verzollt beim Händler. (mehr dazu siehe Tabelle am Artikelende)
Wie sind solche massiven Preisunterschiede möglich? Parallelimporteurinnen und -importeure beziehen ihre Fahrzeuge nicht über das Vertriebsnetz des offiziellen Schweizer Importeurs, sondern europaweit bei Händlern, die ihnen die günstigsten Angebote machen. Die Preisvorteile entstehen, weil Hersteller die Preise ihrer Autos an die Kaufkraft des jeweiligen Verkaufslandes anpassen. Zudem gibt es in den Ländern unterschiedliche Steuerregelungen, und es können vorteilhafte Wechselkurse genutzt werden.