Ungeniessbares Diners-Menü
Ausgelieferte Kreditkarten, die nie bestellt wurden, werden von einem Finanzdienstleister in Rechnung gestellt - zu unrecht.
Veröffentlicht am 3. August 2004 - 11:09 Uhr
«Diese Kreditkarte brauche ich nicht», dachte sich Verena Maissen, als sie die Werbesendung von Diners Club Schweiz in ihrem Briefkasten fand, und legte die Unterlagen beiseite. Die Zürcherin staunte folglich nicht schlecht, als ihr dann eine Rechnung über 50 Franken von Diners Club ins Haus flatterte. Da sie auch dieses Schreiben ignorierte, schickte die Kartenfirma eine Mahnung hinterher. «Das ärgerte mich. Schliesslich wollte ich keine Kreditkarte und hatte nichts unterschrieben», erklärt Maissen.
Die Kreditkartenfirma beruft sich auf ihre Werbeunterlagen: Wer keine Verzichtserklärung zurückschicke, erkläre sich mit dem Angebot einverstanden, steht da sinngemäss. Was so nicht stimmt. Denn aus rechtlicher Sicht gibt es ohne Unterschrift auch keinen Vertrag.
«Es ist unglaublich, auf welche Art und Weise das Kreditkartenunternehmen versucht, Mitgliederbeiträge einzutreiben», ärgert sich die Kundin wider Willen.
Gegenüber dem Beobachter bedauert Diners Club das Vorgehen. In einem Brief habe man den Betroffenen mitgeteilt, dass sie die Rechnungen nicht zu zahlen brauchten. «Ich habe ein solches Schreiben nie erhalten», kontert Maissen. Eine Kopie des fraglichen Briefes konnte oder wollte Diners Club nicht vorweisen.
«Ich habe dieses Kreditinstitut immer für seriös gehalten», sagt Maissen. «Das hat sich nun geändert.»