Der ältere Mann mit wettergegerbtem Gesicht lässt die Langläufergruppe am Kontrollposten Sils Maria mit Kopfnicken passieren. Mit geübtem Blick hat er erspäht, dass alle den Langlaufpass besitzen. «Bei diesem Wetter ist die La-Palza-Loipe bei Maloja gut», berät er eine Läuferin.

Freundlichkeit ist Pflicht für Daniel Garbely, Präsident von Loipen Schweiz. «Wir erwarten, dass unsere Kontrolleure den Langläufern behilflich sind. Sie müssen auch informieren, wo man die Loipengebühr bezahlen kann.» Nicht korrekt sind aber die auf manchen Pisten aufgestellten Schilder mit dem Hinweis: «Loipengebühr obligatorisch». Sie suggerieren, dass die Kontrolleure polizeiliche Kompetenzen haben und «Schwarzläufer» von der Loipe wegweisen können. Doch die Flur ist von Gesetzes wegen frei begehbar; die Entrichtung der Gebühr ist deshalb freiwillig.

«Wenn einer nicht zahlen will, muss er nicht – Verbotstafel hin oder her», so Garbely. Ein Gebührenobligatorium strebt Loipen Schweiz ohnehin nicht an. Denn das würde auch Verpflichtungen wie eine Loipenkontrolle mit sich bringen. Auf das Geld sind die Betreiber jedoch angewiesen. «Die Präparation eines Loipenkilometers kostet bis zu 7000 Franken», sagt Garbely. Da reiche die Kurtaxe nirgends hin.

Ein Loipenpass kostet 90 Franken und berechtigt den Inhaber, während einer Saison auf sämtlichen Loipen der Schweiz zu laufen; Tageskarten sind für rund sieben Franken erhältlich. Probleme mit «Schwarzläufern» gibt es laut Garbely selten: «So sture Kerle gibt es kaum mehr.»

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