Ohne Versicherung kein Geld
Wenig kulant zeigen sich einige Skiorte im Wallis: Wer verunfallt, kann den Skipass nur dann zurück geben, wenn er dafür eine spezielle Versicherung abgeschlossen hat.
Die Bergbahnen im Walliser Skiort Verbier haben restriktive Tarifbestimmungen: Wie auch Nendaz VS oder Crans-Montana VS zahlen sie kein Geld zurück, wenn ein Gast sein Skiabonnement wegen eines Unfalls oder wegen Krankheit nicht mehr benutzen kann. Stattdessen bieten sie als «zusätzlichen Service» eine Versicherung an – ein Supplement, das auch zusätzlich kostet: Der so genannte Pass Protect kostet zwei Franken pro Tag oder 42 Franken pro Saison. «Ohne Versicherung wird Ihr Abonnement auf keinen Fall rückerstattet», schreiben die Verantwortlichen von Télé-Nendaz.
Viele Skiorte sind kulanter
«Wir sind nicht verpflichtet, wegen eines Unfalls zurückzuzahlen», sagt Jean Follonier von Télé-Nendaz. «Unsere Praxis ist bereits extrem verbreitet und wird von vielen Schweizer Bahnen und in den benachbarten Ländern angewendet.»
Extrem verbreitet? Eine Umfrage des Beobachters zeigt ein anderes Bild: Winterdestinationen wie Adelboden/Lenk, Arosa, Davos/Klosters, Gstaad, Riederalp oder Zermatt und auch Regionen wie das Engadin, die Zentralschweiz oder das Jungfraugebiet sind kulanter. Verunfallt hier ein Gast oder wird er krank, kann er anteilmässig den Preis seines Skipasses zurückverlangen, ohne ein Versicherungssupplement zahlen zu müssen. Wichtig ist bloss, dass der Betroffene den Skipass oder das Skiabo rasch bei der Bergbahn deponiert und den Unfall oder die Krankheit mit dem Zeugnis eines ortsansässigen Arztes belegt.
Für eine kundenfreundliche Haltung plädiert auch Felix Maurhofer vom Verband Seilbahnen Schweiz: «Das Pech oder Unglück, das diesen Gästen widerfährt, sollte nicht durch strikte Tarifbestimmungen verschlimmert werden.»